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Pflegende Angehörige «Man muss sich Auszeiten nehmen»

Christine Pozzoli hat viele Jahre lang ihren Sohn gepflegt. Eine intensive Aufgabe, die ihr Leben lange prägte.

75 Jahre alt ist Christine Pozzoli heute. Gemeinsam mit ihrem Mann lebt sie am oberen Dorfrand von Zizers im Kanton Graubünden. Wenn sie ihre Geschichte als Mutter eines behinderten Sohnes erzählt, sprudelt es aus ihr heraus.

«Vor 45 Jahren kam mein Sohn auf die Welt. Mit einer schweren zerebralen Behinderung.» Unter der Woche, wenn ihr Mann beruflich abwesend war, kümmerte sich Christine Pozzoli oft alleine um ihren Sohn Marcel. «Rückblickend frage ich mich, wie ich das geschafft habe», sagt Pozzoli.

Tag der pflegenden Angehörigen

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Menschen, die ihre Eltern, Geschwister, Ehepartner oder Kinder pflegen, stehen am Mittwoch, 30. Oktober im Mittelpunkt. Unter anderem können sich pflegende Angehörige an diesem Tag an eine Beratungshotline wenden.

Seit mittlerweile 20 Jahren lebt Marcel in einem Heim in Chur. Dort sei er glücklich, sagt Pozzoli: «Er ist selbständiger geworden, aber immer noch auf den Rollstuhl angewiesen.»

Auch für die anderen Kinder da sein

Während all den Jahren sei es wichtig gewesen, dass sich die Familie Auszeiten gegönnt hat: «Für mich und meinen Mann, aber auch für die anderen Kinder. Auch sie müssen spüren, dass die Eltern mal nur für sie da sind.»

Trotz allem, sagt Christine Pozzoli heute, sei Marcel der Mittelpunkt der Familie: «Seine Lebensfreude gibt uns viel. Wir lieben ihn alle sehr.»

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