St. Gallen gehörte zu den Städten, die Pilotversuche mit Velostrassen durchführten. Getestet wurde im Osten der Stadt auf der Lindenstrasse. Für die Dauer der Pilotphase wurde unter anderem der Rechtsvortritt an zwei Orten aufgehoben.
Um die Wirkung der Velostrassen beurteilen zu können, wertete das Bundesamt für Strassen mit dem Bundesamt für Unfallverhütung die Ergebnisse aus. Neben St. Gallen führten auch Basel, Bern, Luzern und Zürich solche Pilotversuche mit Velostrassen durch.
Kein klarer Nutzen nachgewiesen
Dieser Tage hat das Bundesamt für Strassen den Schlussbericht vorgelegt. Fazit: «Es kann kein eindeutiger Schluss zur Zweckmässigkeit von Velostrassen gezogen werden, da insgesamt über alle Pilotstrassen weder ein klarer Nutzen nachgewiesen werden konnte, noch konnten negative Auswirkungen festgestellt werden, die einer Einführung von Velostrassen entgegenstehen würden», heisst es im Bericht.
Ich hätte mir etwas mehr Euphorie vom Bund erwünscht.
Bei der Stadt St. Gallen fällt das Fazit positiv aus. Der Pilotversuch sei gut angekommen, sagt Christian Hasler, Bereichsleiter Verkehr. Er zeigt sich enttäuscht vom Bericht des Bundesamts für Strassen. Er hätte sich etwas mehr Euphorie vom Bund gewünscht.
Ein wichtiger Mosaikstein
Die Pilotstädte sind gemäss einer Medienmitteilung von den Velostrassen, wie sie im Ausland unter dem Begriff «Fahrradstrasse» seit Jahren bekannt sind, überzeugt. Sie erachten es als zentral, dass sie auf Bundesebene verankert werden, um diese künftig entsprechend planen und gestalten zu können.
Insbesondere mit Blick auf den «Bundesbeschluss Velo», den die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger Ende September 2018 sehr deutlich angenommen haben, sei es wichtig die Veloförderung voranzutreiben. Die Pilotstädte erachten die Velostrassen als Mosaikstein in der Veloverkehrsförderung.