Zum Inhalt springen

Planung Hochschulquartier Das Zürcher Stadtparlament rüttelt am Denkmalschutz

Viel Gestaltungsspielraum hatte das Zürcher Stadtparlament nicht, als es am Mittwochabend über die grossen baulichen Veränderungen im Hochschulquartier debattierte. Es musste die Bau- und Zonenordnung an die planerischen Vorgaben des Kantons anpassen.

Zukunftsweisend oder eher «sinnfrei»?

Einen eigenen Akzent setzte der Gemeinderat jedoch mit seinem Antrag, den Denkmalschutz beim Universitätsspital-Hauptgebäude aufzuheben. Das Gebäude aus den Vierzigerjahren der renommierten Architekten Haefli Moser Steiger tauge nicht mehr für einen modernen Spitalbetrieb und behindere bloss eine gute architektonische Lösung auf dem Spitalareal, waren die Argumente im Parlament.

Einzig die EVP war dagegen und bezeichnete den Antrag als «sinnfrei», zumal niemand aktuell ein Interesse daran habe, das Gebäude abzureissen. Dieses wird nämlich während des Spitalum- und neubaus in den kommenden Jahren dringend benötigt.

Der Zürcher Hochbauvorsteher André Odermatt (SP) muss nun beim Baudirektor des Kantons Zürich, Martin Neukom (Grüne), vorstellig werden und das Anliegen des Parlaments überbringen. Ob dieser am Denkmalschutz rütteln möchte, ist offen. Der Zürcher Heimatschutz kündigte vorsorglich an, dass er eine Entlassung aus dem Schutzinventar nicht hinnehmen würde.

Planvorgaben des Kantons gestützt

Alles in allem beugte sich der Gemeinderat den bereits im kantonalen Richtplan festgeschriebenen Vorgaben zur Entwicklung des Hochschulgebiets in der Stadt Zürich. Einzelne Änderungsanträge von SVP, Grüne und AL waren chancenlos, etwa eine Senkung der Maximalhöhen, besonders bei Bauten in Hanglage. Mehrheiten fanden sich bei Präzisierungen in der neu festgesetzten Bau- und Zonenordnung der Stadt Zürich, etwa dass genügend Wegverbindungen für die Quartierbevölkerung eingeplant werden müssen.

Meistgelesene Artikel