Mitte Mai 2019 hat der Pratteler Gemeinderat ein konkretes Projekt für die Entwicklung des Gebietes Salina Raurica vorgelegt. 2'500 Menschen sollen im neuen Quartier leben und ebenso viele Arbeitsplätze geschaffen werden. Bisher stiess das Projekt auf viel Anklang.
Nun äussern erste Akteure Kritik an dem Vorhaben. Der ehemalige Pratteler Gemeinderat Paul Dalcher findet, das Projekt sei überdimensioniert und erst noch falsch geplant. Geht es nach ihm, sollte man zuerst die bestehenden Quartiere aufwerten, bevor man ein neues Quartier plant. Zudem sagt er: «Grundsätzlich sollte man zuerst Arbeitsplätze schaffen, bevor man Wohnungen baut.» Es gehe ihm um eine Trennung von Gewerbe und Wohnen.
Salina Raurica als Naturzone?
Auch Denise Stöckli übt Kritik am vorgestellten Projekt. Sie ist ebenfalls ehemalige Gemeinderätin. Sie geht mit ihrer Forderung noch einen Schritt weiter als Paul Dalcher und schlägt vor in Salina Raurica gar nicht zu bauen, sondern eine Naturzone einzurichten. «Wir wollen kein weiteres Quartier, das mehr Verkehr und mehr Aufwand mit sich bringt, das wollen wir nicht», sagt Stöckli. Sie hat einige «alteingessesene Pratteler» hinter sich, die sich gemeinsam mit ihr gegen das Wachstumsprojekt wehren. Es sei allgemein ein Problem, dass man in Pratteln gar nie darüber diskutiert hat, ob und wie viel die Gemeinde überhaupt wachsen soll. Diese Grundsatzdiskussion wollen Stöckli und Dalcher nun führen. Das Projekt steht also vor einer weiteren Bewährungsprobe.