Der Kanton Luzern muss im Budget für das Jahr 2018 weitere gut 60 Millionen Franken sparen, um die Staatsrechnung nicht zusätzlich zu belasten. Deshalb hat die Regierung Anfang Juni eine Reihe von möglichen Sparmassnahmen vorgestellt. Darunter fällt auch, dass zwei kantonseigene Museen geschlossen werden könnten: das Naturmuseum sowie das Historische Museum in Luzern.
Muss immer gleich so gespart werden, dass etwas wegrationalisiert wird?
«Dass auch diese beiden Museen ihren Sparbeitrag leisten müssen, ist uns klar», sagt nun Hans Boesch, der Präsident des Vereins Freunde des Naturmuseums Luzern, «doch muss immer gleich so gespart werden, dass etwas wegrationalisiert wird?» Natürlich müsse man sich den Möglichkeiten anpassen. Aber die beiden Museen zu schliessen, wäre aus Sicht von Hans Boesch der falsche Weg.
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Ins gleiche Horn stösst Marcus Wüest, der Präsident des Vereins der Freunde des Historischen Museums Luzern. «Uns geht es nicht nur darum, die beiden Museen zu erhalten. Sondern auch darum, der Bevölkerung aufzuzeigen, welche Auswirkungen die Sparpläne hätten, wenn sie umgesetzt werden.»
Parlament hat das letzte Wort
Der zuständige Luzerner Regierungsrat Reto Wyss verteidigt die mögliche Schliessung von Naturmuseum und Historischem Museum: «Die beiden Museen sind in meinen Augen zwei wichtige Institutionen. Sie sind aber nicht zum Nulltarif zu haben. Zusammen kosten sie jährlich rund vier Millionen Franken.» Dass eine Schliessung in Betracht gezogen werde, sei keine Kritik an den beiden Institutionen. Im Gegenteil: Diese würden gute Arbeit leisten.
Schlussendlich können die beiden Museen nicht ohne Zustimmung des Luzerner Kantonsparlaments geschlossen werden. Denn dafür wäre eine Änderung des kantonalen Kulturförderungsgesetzes notwendig, und diese müsste vom Rat bewilligt werden. Das Parlament entscheidet voraussichtlich im September über das weitere Vorgehen. Um die Schliessung der beiden Museen abzuwenden, müsste die Schuldenbremse des Kantons gelockert werden.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr