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Quarantäne-Regel Reisende aus Risikoländern melden sich kaum beim Kanton

Seitdem die neue Regel gilt, haben sich erst rund 170 Personen freiwillig gemeldet, um in Quarantäne zu gehen.

Jeden Tag landen mehrere Flugzeuge aus Corona-Risikoländern am Euro Airport in Basel: aus Skopje in Nordmazedonien oder aus Doha in Katar. Wer aus solchen Ländern in die Schweiz einreist, muss zehn Tage lang in Quarantäne. Nur: Kontrollieren, wer aus welchem Land einreist und ob die Reisenden die Quarantäne wirklich einhalten, das können die Behörden aktuell nicht. Sie sind darauf angewiesen, dass sich die Personen selbständig melden.

Stichproben könnten Disziplin erhöhen

Seitdem die Regel gilt, also seit dem 6. Juli, haben sich aber gerade einmal 168 Personen beim Kanton gemeldet. Dies sagt Kantonsarzt Thomas Steffen. «Diese Leute haben das Meldeformular unserer Homepage ausgefüllt», so Steffen. Und: «Das ist ein guter Wert, aber in Zukunft erhoffen wir uns natürlich mehr».

Konkret wünscht sich Steffen, dass die Airlines und Busunternehmen ihre Passagierlisten an den Kanton weitergeben. «Dann könnten wir Stichproben machen und dies würde dafür sorgen, dass der Wert deutlich erhöht wird», ist er überzeugt.

Gesundheitsschutz versus Datenschutz

Auch der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger wünscht sich Einsicht in die Passagierlisten der Fluggesellschaften. Diese sind aus Datenschutzgründen bisher für die Behörden jedoch nicht einsehbar: «Es geht immer um eine Interessensabwägung. Ich glaube aber, dass der Gesundheitsschutz momentan im Vordergrund stehen muss.»

Seit längerem fordern die Kantone daher die Passagierlisten von Fluggesellschaften oder Busunternehmen. Der Bund klärt derzeit, ob das möglich ist – denn offen sind auch die Fragen des Datenschutzes.

Regionaljournal Basel, 12:03 Uhr;girh ; 

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