Beim offiziellen Empfang von Bundespräsident Ueli Maurer in Warschau ging es nicht lange, und Präsident Andrzej Duda brachte das Gespräch auf das Polenmuseum in Rapperswil, das vor der Schliessung steht.
Das Museum aus dem 19. Jahrhundert sei ein wichtiges Symbol zur Bewahrung des Polentums, sagte er. Er wünsche sich ein entschiedenes Eingreifen des Bundes bei der Gemeinde Rapperswil gegen die beabsichtigte Schliessung. Bei Maurer stiess er auf offene Ohren.
Schliessung steht fest
Die Ortsgemeinde Rapperswil als Besitzerin des Schlosses beabsichtigt, das Polenmuseum als eigenständiges Museum zu schliessen. Dies im Rahmen eines neuen Konzepts für das Schloss Rapperswil. Polen könnte weiterhin ein Thema im Schloss sein, aber nicht mehr ein eigenes Museum.
Schon vor einem Jahr hatte der polnische Botschafter in der Schweiz in Gesprächen mit der St. Galler Kantonsregierung versucht, politischen Druck auf Rapperswil auszuüben, um das Museum zu erhalten. Die Antwort von Christoph Siegrist, Geschäftsleiter der Ortsgemeinde: «Am Entscheid gegen das Polenmuseum wird nicht gerüttelt. Es wird definitiv geschlossen.»
Die Gemeinde Rapperswil hat die Bedeutung dieses Museums für Polen und die Schweiz noch nicht vollumfänglich erkannt.
Bei Bundespräsident Maurer scheint das Thema aber nun zu fruchten. «Die Gemeinde hat die Bedeutung dieses Museums für Polen und die Schweiz noch nicht vollumfänglich erkannt», sagte Maurer beim Staatsempfang in Warschau. Er wolle sich dafür einsetzen, dass ein Kompromiss zwischen Rapperswil und dem Staat Polen gefunden werde.
Am Entscheid gegen das Polenmuseum wird nicht gerüttelt. Es wird definitiv geschlossen.
Gemäss aktuellem Plan wird bis im Jahr 2022 das Konzept des Schlosses Rapperswil erneuert und das Polenmuseum geschlossen.