Die Vorgeschichte: Im September wurden drei Tuberkulose-Fälle an Aargauer Schulen bekannt: Suhr, Oberkulm und Brugg. In der Folge wurde das Blut von insgesamt 63 Personen getestet. Bei fünf Personen fiel der Test positiv aus, wobei es zu keiner Erkrankung kam.
Die Fragen aus der Politik: Die Tuberkulose-Fälle an den Aargauer Schulen riefen eine SVP-Politikern auf den Plan. SVP-Grossrätin Nicole Müller-Boder richtete sich in einer Interpellation mit diversen Fragen an die Aargauer Regierung. Unter anderem wollte sie wissen, wieviele TB-Fälle es im Aargau in den letzten Jahren gegeben hat, ob mehr Schweizer oder mehr Ausländer betroffen sind und ob es einen Zusammenhang mit Flüchtlingen gibt.
Die Zahlen im Aargau: Über die letzten zehn Jahre habe es im Aargau jeweils zwischen 20 bis 30 TB-Fälle gegeben, letztes Jahr 34. Die Zahlen seien stabil, schreibt die Kantonsregierung in ihrer Antwort auf die Interpellation. Manchmal erkrankten mehr Schweizer, manchmal mehr Ausländer. In den letzten sechs Jahren seien aber deutlich mehr Ausländer betroffen gewesen – speziell Menschen aus Ostafrika. In dieser Region liegen unter anderem die Länder Äthiopien, Eritrea und Somalia.
Die Flüchtlinge: Die These, Flüchtlinge hätten die Krankheit eingeschleppt und TB verbreitete sich nun deshalb im Aargau, ist gestützt auf die Antworten der Aargauer Regierung falsch. Diese schreibt, Tuberkulose sei keine sehr ansteckende Krankheit, Betroffene könne man gut behandeln. Man habe TB im Griff und erkrankte Flüchtlinge seien keine Gefahr für die Bevölkerung hierzulande. Bei Aargauern mit TB handle es sich derweil insbesondere um Menschen im Pensionsalter, die sich vielleicht schon vor Jahrzehnten angesteckt hätten.