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(Zu) viel Arbeit für Arbeitslosenkassen wegen Flut von Kurzarbeitsgesuchen
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 22.04.2020. Bild: Keystone
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Kurzarbeit in Kantonen AG SO Arbeitslosenkassen am Anschlag: Verzögerte Auszahlungen an Firmen

  • Über 10'000 Firmen haben im Aargau Kurzarbeit beantragt, im Kanton Solothurn sind es rund 4900.
  • Während normalerweise im Aargau pro Monat 10 Gesuche für Kurzarbeit eingehen, sind es momentan mehrere Hundert pro Tag.
  • Die Flut hat Folgen: Es ist mehr Personal nötig, um die Gesuche zu bearbeiten. Zu Beginn halfen im Aargau auch Personalberater der regionalen Arbeitsvermittlungszentren RAV mit.
  • Zwar sind die meisten Kurzarbeitsgesuche mittlerweile in einem ersten Schritt bewilligt. Allerdings folgen nun die Auszahlungen, eine grosse Herausforderung für die Arbeitslosenkassen aber auch die Firmen, die auf ihr Geld warten.

Giovanni Pelloni ist stellvertretender Amtsleiter des Amts für Wirtschaft und Arbeit im Kanton Aargau. Er sagt, das Ausmass der Kurzarbeitsanträge habe ihn und das Amt überrascht, ja «die ganze Schweiz sei überrascht worden», wie sich der Lockdown wegen der Corona-Pandemie auswirkt.

Fakten zur Kurzarbeit in der Region

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  • Im Aargau haben rund 10'000 Firmen Kurzarbeit angemeldet. Damit sind über 150'000 Angestellte von Kurzarbeit betroffen.
  • Im Kanton Solothurn sind es über 4900 Gesuche, das entspricht zirka 51'000 betroffenen Arbeitnehmern.
  • Wenn eine Firma vom Kanton eine Bewilligung für Kurzarbeit erhalten hat, muss sie in einem zweiten Schritt die Auszahlung der Kurzarbeitsentschädigung bei der Arbeitslosenkasse beantragen. Das Formular wurde wegen der Coronakrise zwar stark vereinfacht, dennoch drohen hier Engpässe.

Unteressen sind die meisten der über 10'000 Gesuche für Kurzarbeit im Aargau abgearbeitet. Nur noch gut 100 sind offen. «Wir haben noch ein paar kleine Pendenzen, die Anzahl der Anträge geht aber zurück. Es sind noch 30 bis 50 Anträge am Tag», so Pelloni gegenüber SRF. Nun folgt aber der zweite Teil bei der Bearbeitung der Gesuche. Nach den ersten Bewilligungen geht es um die konkreten Auszahlungen, das Geld, auf das die Firmen warten. Und gerade in diesem Bereich könnte es Verzögerungen geben.

Die Angestellten der Arbeitslosenkassen arbeiten momentan praktisch Tag und Nacht
Autor: Giovanni Pelloni Stellvertretender Amtsleiter Amt für Wirtschaft und Arbeit Aargau

Nachdem das Gesuch einer Firma auf Kurzarbeit bewilligt wurde, muss die Firma einen Antrag bei der Arbeitslosenkasse einreichen. Dieses zweite Formular wurde zwar stark vereinfacht, aber es braucht den Antrag, damit das Geld zu den Firmen fliessen kann. «Die Angestellten der Arbeitslosenkassen arbeiten momentan praktisch Tag und Nacht. Damit die Auszahlungen klappen, haben wir neues Personal eingestellt, neue Computer bestellt, wir haben zusätzliche Büros organisiert, damit wir die Abstandsregeln einhalten können», erklärt Giovanni Pelloni vom Kanton weiter.

Einige Gesuche verursachen grossen Zusatzaufwand

Oft müssen die Angestellten der Arbeitslosenkasse bei den Firmen nachfragen, weil es im Antrag Unklarheiten gibt. Gewisse Gesuche sind nur von Hand ausgefüllt, die Daten schwer lesbar. Das Nachfragen und Abklären kostet Zeit. «Es kommt zu Verzögerungen bei den Auszahlungen, schweizweit, nicht nur im Aargau. Wir geben alles, damit das Geld rasch bei den Firmen ist», so Pelloni vom Aargauer Amt für Wirtschaft und Arbeit.

Das neu eingestellte Personal müsse zuerst rund eine Woche lang im Bereich Kurzarbeit geschult werden, auch das brauche Zeit, heisst es im Aargau weiter. Ähnlich klingt es auf Anfrage auch im Kanton Solothurn. «Die nächsten sechs Monate werden wir sehr gefordert sein», teilt das Amt für Wirtschaft und Arbeit mit. Auch hier wurde zusätzliches Personal eingestellt. Vor allem «Spezialfälle», für die es viele Abklärungen braucht, seien aufwändig.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 06:32 Uhr;

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