Zum Inhalt springen

Header

Audio
Dieser Plüschhund war ein Geschenk von Marschall Philippe Pétain
Aus Regionaljournal Basel Baselland vom 15.04.2019. Bild: ZVG, Historisches Museum Basel (Objekt in Privatbesitz)
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 12 Sekunden.
Inhalt

Basel im 2. Weltkrieg Bombensplitter und Plüschtiere

Das Historische Museum sammelt für eine Ausstellung Gegenstände aus der Zeit des Nationalsozialismus - und die Bevölkerung hilft mit.

Im Januar startete das Historische Museum Basel einen Aufruf. Es bat die Basler Bevölkerung um Mithilfe bei der Gestaltung der Sonderausstellung «Grenzfälle», welche einen Blick auf Basel in der Zeit des Zweiten Weltkriegs wirft. Wer im Besitz von Gegenständen aus jener Epoche sei und diese zur Verfügung stellen möchte, solle sich doch melden. «Die Resonanz war sehr positiv», sagt Alexandra Heini, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums. «Rund 50 Familien haben uns bereits Erinnerungsstücke angeboten.»

Zusammengekommen sind unter anderem Bombensplitter aus dem Gundeli-Quartier, die von den Fliegerangriffen der Alliierten aus dem Jahr 1945 stammen. Oder ein Plüschhund mit einer persönlichen Widmung von Marschall Philippe Pétain, jenem französischen Staatsmann, der 1940 die Kapitulation Frankreichs erklärte. «Es sind viele private Erinnerungsstücke», sagt Heini, «Briefe, Fotos, persönliche Dokumente, alles Dinge, die sich jetzt in Ausstellungsstücke verwandeln und uns Familiengeschichten erzählen lassen.»

Zeugnisse jüdischer Schicksale

Eine Geschichte, die Heini nahe geht, ist jene eines jüdischen Bubens, der in Lörrach lebte und dort ab 1935 nicht mehr in die Schule durfte. Die eingegangenen Akten zeigten, dass die Eltern es organisieren konnten, dass ihr Sohn in der Folge in Riehen zur Schule gehen konnte. «Ab 1940 finden sich indes keine Unterlagen mehr zu jener Familie», sagt Heini. «Das ist berührend, weil man sich natürlich vorstellen kann, was mit dieser Familie passiert ist.»

Die Tatsache, dass offensichtlich viele Baslerinnen und Basler Gegenstände aus jener Zeit konservieren, führt Heini darauf zurück, dass die Eindrücke des Krieges bei jenen, die ihn erlebt haben, tiefe Spuren hinterlassen hätten. Diese Eindrücke und Erinnerungsstücke seien dann den nachfolgenden Generationen weitergegeben worden. Die Sonderausstellung «Grenzfälle» öffnet im Mai 2020.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel