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Hat der regionale Migros-Präsident Geld abgezweigt?
Aus Schweiz aktuell vom 02.07.2019.
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Verdacht auf Bereicherung Hat der regionale Migros-Präsident Geld abgezweigt?

Gegen den Verwaltungsratspräsidenten der Migros Freiburg-Neuenburg, Damien Piller, läuft eine Strafuntersuchung.

Die Migros kommt nicht zur Ruhe. Letzte Woche kündigte sie an, die Tochterfirmen Globus und Interio verkaufen zu wollen. Und nun dies: Der Genossenschaftsbund reicht Strafanzeige gegen den Verwaltungsratspräsidenten der Migros Neuenburg-Freiburg ein.

Dieser soll sich persönlich bereichert haben, wie «20 Minuten» berichtet. Es gilt die Unschuldsvermutung. Beim Angeschuldigten handelt es sich um Damien Piller. Er ist seit über 20 Jahren Präsident der Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg. Und er ist in Freiburg eine bekannte Persönlichkeit. Er sass lange für die CVP im Kantonsparlament und ist der grösste Aktionär des Lokalradios RadioFr. und des Lokalfernsehens der Kantone Waadt und Freiburg.

Hat Piller eigene Firmen bevorzugt?

Piller besitzt auch ein Immobilienunternehmen. Dieses hat im Kanton Freiburg in den vergangenen Jahren rund 4000 Wohnungen gebaut. In diesem Zusammenhang stehen auch die Vorwürfe. Bei Überbauungen, in denen ein Migros-Supermarkt eingemietet ist, seien rund 1.7 Millionen Franken an Firmen geflossen, die Piller gehören, schreibt «20 Minuten», und stützt sich dabei auf einen internen Untersuchungsbericht der Migros-Zentrale in Zürich.

Porträt Damien Piller
Legende: Schwere Vorwürfe an die Adresse von Damien Piller. Er selbst bestreitet diese vehement. Keystone

Der Migros-Genossenschaftsbund hat bei der Freiburger Staatsanwaltschaft Strafanzeige eingereicht, wie er schriftlich gegenüber SRF bestätigt.

Der Migros-Genossenschaftsbund hat am 1. Juli, gestützt auf den einstimmigen Beschluss der Verwaltung vom 27. Juni, eine Strafanzeige u.a. wegen möglicher ungetreuer Geschäftsführung eingereicht, um den Sachverhalt behördlich und unabhängig klären zu lassen.
Stellungnahme der Migros-Zentrale

Mehr sagt der Genossenschaftsbund nicht – er darf nicht. Denn Piller hat eine gerichtliche Verfügung veranlasst, die der Zentrale verbietet, sich öffentlich zum Fall zu äussern. Auch Piller selbst will zurzeit nicht mit SRF sprechen.

Bei Entscheiden in Ausstand getreten

Der Romand nimmt jedoch schriftlich Stellung zu den erhobenen Vorwürfen. Er weise jeden Vorwurf der persönlichen Bereicherung zurück, schreibt er. Bei Entscheiden über Bauvorhaben, welche die Migros Neuenburg-Freiburg betreffen, sei er im Verwaltungsrat jeweils in den Ausstand getreten.

Dass er eigene Firmen begünstigt haben soll, stimme nicht. Er habe nie mit seinem Hut als Migros-Präsident Arbeiten an seine Firmen vergeben, schreibt Piller. Er habe alle entsprechenden Beweise der Migros-Zentrale in Zürich vorgelegt und selber eine externe unabhängige Untersuchung verlangt.

Unverständnis bei Vize-Präsident

In der Kritik steht nicht nur Piller, sondern der ganze Verwaltungsrat der Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg. Diese hat sich einen bekannten Freiburger Anwalt genommen. Man verstehe diesen Angriff der Migros-Zentrale nicht, sagt der Vize-Präsident Philippe Menoud gegenüber SRF.

Alle Geschäfte betreffend Damien Piller seien überprüft und transparent kommuniziert worden. Dieses heisse Dossier erbt nun Ursula Nold. Die neue Präsidentin des Migros-Genossenschaftsbundes ist seit Montag im Amt.

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