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Der Auftakt der Verhandlungen am Zürcher Bezirksgericht
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 15.01.2020. Bild: Keystone
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Gerichtsprozess in Zürich Auf offener Strasse erschossen

Vor dem Bezirksgericht Zürich muss sich ein 36-jähriger Mann verantworten, der einen Rivalen im Streit getötet haben soll.

  • Vor gut vier Jahren soll der Angeklagte einen Kontrahenten in Zürich-Affoltern erschossen haben.
  • Der 36-Jährige muss sich wegen Mord und Mordversuch an einem zweiten Mann vor Gericht verantworten.
  • Das Bezirksgericht hat die mehrtägige Verhandlung bereits am ersten Prozesstag unterbrochen.

Im März 2015 kam es bei einer Tankstelle auf der Wehntalerstrasse in Zürich-Affoltern zu einer Schiesserei. Der mutmassliche Täter und das spätere Opfer hatten sich dort verabredet, um einen Streit zu klären. Die beiden waren Erzrivalen und hatten sich in sozialen Medien und direkten Begegnungen zuvor beschimpft und bedroht.

Tödliche Männerfeindschaft

Ihr Aufeinandertreffen im März entwickelte sich zu einem Showdown auf offener Strasse. Das Opfer, ein Türsteher, tauchte mit drei Kollegen vor Ort auf. Auch der Angeklagte brachte zwei Kumpanen mit. Sie stehen als Mitbeschuldigte vor Gericht.

Anklage gegen die zwei Mitbeschuldigten

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  • Die beiden Kumpane des Hauptbeschuldigten sind wegen Körperverletzung, Angriff und weiteren Delikten angeklagt.
  • Sie sollen auch gegen das Waffengesetz verstossen haben.
  • Der jüngere Mitbeschuldigte muss sich zudem wegen Gehilfenschaft zu vorsätzlicher Tötung verantworten.
  • Wie hoch die Strafanträge sind, gibt der Staatsanwalt bei der Verhandlung bekannt.

Zuerst kam es zu einem verbalen Schlagabtausch. Dieser artete allerdings bald aus und die beiden verfeindeten Gruppen besprühten sich mit Pfefferspray. Der jüngere Kumpel des Angeklagten schoss schliesslich mit einer Waffe in die Luft, worauf die vier Gegner die Flucht ergriffen.

Opfer verstarb noch am Tatort

Laut Anklageschrift ergriff daraufhin der Hauptbeschuldigte die Waffe und gab drei gezielte Schüssen auf die Flüchtenden ab. Dabei traf er den Türsteher in den Rücken. Dieser verstarb noch am Tatort, der neben ihm rennende Kollege kam unverletzt davon.

Der Staatsanwalt wirft dem 36-jährigen Hauptbeschuldigten Mord und Mordversuch, Angriff und weitere Delikte vor. So soll er etwa ohne Berechtigung mehrfach Waffen erworben und getragen haben. Der Beschuldigte gab im Vorfeld zwar zu, geschossen zu haben. Allerdings verneinte er jegliche Tötungsabsicht und machte Notwehr geltend.

Verteidiger forderte neue Beweise

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Am ersten Prozesstag brachte der amtliche Verteidigiger des Angeklagten einen alternativen Todesschützen ins Spiel: Es sei nämlich nicht erwiesen, dass sein Mandant den tödlichen Schuss auf den Rivalen abgegeben habe.

Möglicherweise habe auch einer der beiden Kumpanen des Opfers den Schuss beim Rennen unabsichtlich ausgelöst, so der Verteidiger. Weitere Zeugen seien zu befragen, der Tatablauf müsse vor Ort rekonstruiert werden.

Die Verhandlung wurde bereits am ersten Prozesstag unterbrochen. Das Gericht hat entschieden, zusätzliche Beweise zu überprüfen, wie dies der amtliche Verteidiger des Hauptangeklagten gefordert hatte. Am kommenden Mittwoch wird die Verhandlung fortgesetzt.

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