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Der Schlussbericht und die Folgen für die Zürcher Schulen
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 12.02.2019. Bild: Keystone
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Gift in ausgestopften Tieren Die roten Kleberli an den Zürcher Schulen bleiben

Es war im Sommer 2017 die erste Amtshandlung des neu gewählten Winterthurer Schulvorstehers Jürg Altwegg: Nachdem bekannt wurde, dass die Tierpräparate Arsen enthalten, wurden sie aus den Schulzimmern verbannt. Wenige Wochen später durften sie dann unter Auflagen wieder zurückkehren.

Auch die Stadt Zürich überprüfte alle 5000 ausgestopften Tiere in den Schulen und versah sie mit roten (=arsenhaltig) und grünen (=unbedenklich) Punkten.

Nicht ganz ungefährlich

Der Abschlussbericht der Schweizer Fachstellen für Chemikalien kommt nun zum Schluss: Die Tierpräparate wurden mit arsen- und quecksilberhaltigen Stoffen behandelt, um sie vor Insekten zu schützen. Diese verteilten sich mit den Jahren im ganzen Präparat und kamen an die Oberfläche. Wer die Präparate anfasst, kann durch die Haut Arsen oder Quecksilber aufnehmen.

Es gilt weiterhin: Nicht anfassen

Die Studie gibt nun leichte Entwarnung. Die Messwerte lägen unter der Nachweisgrenze. Solange die Tierpräparate nicht berührt würden, könnten diese in den Schulen verwendet werden. Zur Aufbewahrung sollten sie allerdings in einer dicht schliessenden Vitrine oder in einem Schrank verstaut werden.

Die Stadt Winterthur hat darum Vitrinen für die Schulen beschafft, in der Stadt Zürich bleiben die Tierpräparate mit grünen und roten Punkten markiert.

Oder neue Präparate anschaffen

Auch wenn Martin Troxler diese Anpassungen an den Zürcher Schulen nachvollziehen kann, ist der Präsident des Verbandes Naturwissenschaftliche Präparation Schweiz (VPNS), überzeugt, es wurde im Sommer 2017 zu hektisch reagiert. Das belege die neue Studie: «Es gab eine grosse Polemik und teilweise wilde Entsorgungsaktionen. Es sind wertvolle Stücke verloren gegangen.» Für Troxler zeige die Studie klar: Tierpräparate in geschlossenen Vitrinen können unbedenklich im Unterricht verwendet werden.

Wenn Schulen ausgestopfte Tiere zum Anfassen wollen, was allerdings ohnehin keine gute Idee sei bei Präparaten, dann könnten sie neue Modelle kaufen. Seit 2017 hat der VPNS seinen Mitgliedern nämlich verboten, jegliche Gifte bei der Verarbeitung zu benutzen.

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