- Wer schätzt den Wert eines Hauses oder die Höhe eines Schadens? Im Kanton Solothurn sind es Schätzungskommissionen mit jeweils drei Personen.
- Die Regierung wollte die Schätzungskommissionen mit ihren Miliz-Schätzern abschaffen. Fast nur noch Experten der Gebäudeversicherung hätten als Gebäude-Schätzer amten sollen.
- Nach Kritik der Parteien macht die Regierung jetzt einen Rückzieher. Sie verzichtet auf die Aufhebung der Schätzungskommissionen – vorläufig.
Das Solothurner Gebäudeversicherungs-Gesetz soll an das digitale Zeitalter angepasst werden. Grundsätzlich ist das nicht bestritten. In der Vernehmlassung haben sich die Parteien aber in einem Punkt kritisch gezeigt: Die Abschaffung der regionalen Miliz-Schätzer gab zu reden.
Wir haben die Kritik der Parteien ernst genommen.
Nun ist klar: Die Schätzungskommissionen bleiben vorerst. «Die Aufhebung der Schätzungskommissionen der Amteien gestaltet sich komplexer als erwartet», begründet die Regierung in einer Mitteilung. Man habe die Kritik der Parteien ernst genommen, sagt Markus Schüpbach, Direktor der Solothurnischen Gebäudeversicherung auf Anfrage.
Zu einem späteren Zeitpunkt wolle man das Thema aber wieder auf den Tisch bringen und «politisch breiter abstützen», heisst es im Schreiben der Regierung. Idealerweise seien es zwei Profis, die ein Haus oder einen Schaden schätzten, so Schüpbach weiter. Das Thema sei also noch nicht gestorben.