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Riesiges Verzeichnis Eines der grössten volkskundlichen Projekte Schaffhausens

Über 10'000 Orts- und Flurnamen im Kanton Schaffhausen haben Historiker in einem Lexikon zusammengetragen.

Es war eine Zangengeburt. Zwölf Jahre lang, und damit fünf Jahre länger als geplant, wurde am Schaffhauser Orts- und Flurnamenbuch gearbeitet. Mit Hilfe von über 180 Gewährsleuten in den Schaffhauser Gemeinden trugen Historiker alte Orts- und Flurnamen zusammen, erforschten deren Herkunft und ordneten sie zu. Es ist wohl eines der aufwändigsten volkskundlichen Projekte des Kantons, das nun seinen Abschluss findet.

Knochenarbeit in Archiven

«Vor allem die Forschung in den Archiven dauerte viel länger als geplant», erzählt der Verfasser Eduard Joos. Der Historiker und Germanist stiess immer wieder auf mögliche Deutungen bei Flurnamen, die sich dann schlicht als falsch herausstellten. «Zudem haben wir Namen gefunden, die 1400 Jahre alt und in keiner Karte verzeichnet sind, weil damals noch gar keine Karte existierte.»

Erstmals gibt es nun im Kanton Schaffhausen ein Lexikon zu den hiesigen Orts- und Flurnamen. Eingang in das Werk fanden aber nur jene Flurnamen, die auch zweifelsfrei zugeordnet werden konnten. Bei Tausenden von Namen war das nicht der Fall.

Das dreibändige Werk sei nicht nur für Historiker spannend, wie Eduard Joos betont, sondern auch für alle anderen volkskundlich interessierten Einwohnerinnen und Einwohner. Finanziert wurde das Schaffhauser Orts- und Flurnamenbuch, das rund eine Million Franken kostete, vom Kanton und vom Nationalfonds.

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