Es ist eines der grössten Umbauprojekte der Schweiz. Die Axa Anlagestiftung saniert für einen dreistelligen Millionenbetrag zwei Wohnblöcke im Aarauer Telliquartier. Die markanten Betonbauten sind im Volksmund als auch «Staumauer» bekannt. Gebaut wurden sie in den 70er- bis 90er-Jahren. Bei der aktuellen Sanierung geht es um fast 600 Wohnungen mit 1500 Bewohnerinnen und Bewohnern.
Mit der Sanierung soll der Energieverbrauch gesenkt und die Erdbebensicherheit erhöht werden. Für die Mieter am meisten Nutzen bringen jedoch die deutlich grösseren Balkone. Diese entsprechen den aktuellen Bedürfnissen, zeigt man sich die Axa überzeugt.
Dass eine Sanierung nötig ist, sind sich viele Einwohner einig. Gerade die Fenster seien veraltet. Den grösseren Balkon halten einige aber für unnötig. Eine fast 90-jährige Bewohnerin nennt die Sanierung denn auch eine «Luxusrenovation». Deswegen würden die Mietzinsen unnötig steigen.
Andere Mieter pflichten dem auf Anfrage bei. Eine Frau, die bereits seit 40 Jahren in der Telli wohnt, findet es falsch, dass die langjährigen Mieter so «geschröpft» würden. Sie müsse 300 Franken pro Monat mehr bezahlen und überlege es sich deshalb wegzuziehen. Andererseits: «Wir wollen nicht wegziehen, denn unser Sohn und unsere Tochter wohnen hier.»
Die Axa versucht zu beruhigen. So seien die Mietpreise für Aarauer Verhältnisse weiterhin preiswert. Eine 2.5 Zimmer-Wohnung koste nach der Sanierung 1145 Franken, eine 3.5 Zimmer-Wohnung rund 1500 Franken und eine 4.5 Zimmer-Wohnung knapp 1800 Franken.
Bei Härtefällen suche man auch das Gespräch mit den Mietern, so der Axa-Mediensprecher Urban Henzirohs: «Wir suchen gemeinsam eine Lösung wie etwa eine andere Wohnung.» Wegen der Kosten der grossen Sanierung soll also niemand wegziehen müssen. Die Bauarbeiten dauern drei Jahre und kosten einen dreistelligen Millionenbetrag. Wie viel genau möchte die Bauherrin nicht bekannt geben.