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Schulstart in der Region Aargauer Schulen sind weniger digital als die Solothurner

Für über 7000 Mädchen und Buben war im Aargau heute der erste Schultag. Im Kanton Solothurn starteten rund 2700 Kinder in die erste Klasse. Sie alle werden in ihrer Schul-Laufbahn digitaler unterwegs sein, als die Jahrgänge vor ihnen. Im Kanton Solothurn hat die Regierung das Legislaturziel, dass jede Schülerin und jeder Schüler ab der dritten Primarklasse mit einem eigenen Computer arbeiten kann.

Im Aargau hat der Regierungsrat keine solches Ziel gesteckt. Das wäre unnötig und übertrieben, meint der Aargauer Bildungsdirektor Alex Hürzeler – und dies, obwohl seit heute der Lehrplan 21 gilt und mit ihm das Fach «Medien und Informatik» eingeführt wurde. In diesem Fach müssen die Lehrpersonen im Unterricht elektronische Geräte einsetzen. Die Gemeinden haben für ihre Schulen deshalb neue Geräte angeschafft.

«Ferunterricht auf die Länge nicht sinnvoll»

Zwischen den verschiedenen Gemeinden gebe es grosse Unterschiede, sagt Christian Aeberli, Leiter der Volksschule im Aargau. Der Kanton habe drei verschiedene Standards festgesetzt, wie eine Schule digital ausgerüstet werden könne.

Wenn die Schulen – etwa wegen Corona – aber wieder in den Fernunterricht wechseln müssten, dann würde dies aber mit dem minimalen Ausrüstungs-Standard schwierig. Wäre deshalb eine Ausrüstung wie an der Kanti Zofingen, welche die Aargauer Regierung am Montag präsentierte, nicht sinnvoller? Nein, meint Christian Aeberli – zumindest nicht auf die Länge «Lehren ist ein sozialer Prozess zwischen einer Lehrperson und einer Schülerin oder einem Schüler.»

Privatschulen im Aargau

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Auf der Website des Verbandes der Aargauer Privatschulen finden sich 22 Schulen. Diese unterrichten insgesamt rund 800 Kinder. Dieses Jahr würden die Neueintritte zurückgehen, heisst es beim Verband. Eltern suchten Privatschulen, wenn ihr Kind in der öffentlichen Schule die geforderte Leistung nicht zu erbringen vermöge oder wenn es gemobbt werde. Von März bis Mai waren die Schulen aber geschlossen, die Kinder blieben zu Hause. Noten gab es nicht, und darum auch keine Probleme mit dem Notenschnitt. Auch Mobbing war kein Problem mehr. Genau in dieser Zeit rekrutieren die Privatschulen aber jeweils ihre Kundschaft, was jetzt zu einem Rückgang der Nachfrage führe.

Am Montag hätte in Lenzburg die neue Privatschule Kairos eröffnen sollen. Der Start wurde aber um ein Jahr verschoben. Die Initianten sagen, sie hätten während des Lockdowns keine Werbung machen können für ihr Angebot. Die Eltern hätten zudem andere Probleme gehabt, als für ihr Kind in eine Privatschule zu suchen.

Die «armen» und die «reichen» Gemeinden

Deshalb schreibt der Aargau den Gemeinden nicht vor, dass jede Primarschülerin oder jeder Oberstufenschüler mit einem eigenen Computer ausgerüstet werden muss. Und das, obwohl Kinder aus ärmeren Familien damit bessere Chancen hätten. Das Problem: im Aarau ist die Finanzierung der Geräte anders geregelt als im «Vorreiter-Kanton» Solothurn. Bezahlen müssten die Gemeinden, erklärt Regierungsrat Hürzeler. «Deshalb müssen wir dies mit den Gemeinden abstimmen. Wir wollen im Aargau nicht von oben herab einen Befehl machen.»

Darum bleibt im Aargau ein Ungleichgewicht. «Reiche» Gemeinden können jedem Kind ein Tablet kaufen, «arme» Gemeinden wählen den Minimal-Standard.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 10.8.2020, 17:30 Uhr ; 

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