1:12-Initiative
Eidg. Vorlage: Volksinitiative «1:12 - für gerechte Löhne»
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JA
955'155 Stimmen
-
NEIN
1'797'110 Stimmen
Standesstimmen
- JA
- NEIN
Familieninitiative
Eidg. Vorlage: Volksinitiative «Familieninitiative: Steuerabzüge auch für Eltern, die ihre Kinder selber betreuen»
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JA
1'139'743 Stimmen
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NEIN
1'604'476 Stimmen
Standesstimmen
- JA
- NEIN
Autobahnvignette
Eidg. Vorlage: Änderung des Bundesgesetzes über die Abgabe für die Benützung von Nationalstrassen
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JA
1'087'350 Stimmen
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NEIN
1'662'755 Stimmen
Unternehmen in der Schweiz können Managern weiterhin Millionenlöhne zahlen. Volk und Stände haben es abgelehnt, die Lohnspanne zu begrenzen. 65,3 Prozent der Stimmenden sagten Nein zur 1:12-Initiative der Juso.
Kein einziger Kanton sagte Ja. In den Kantonen Tessin und Jura scheiterte das Volksbegehren allerdings nur knapp: Im Kanton Tessin legten 49 Prozent der Stimmenden ein Ja in die Urne, im Kanton Jura 48 Prozent.
Am deutlichsten verworfen wurde die Initiative in den Kantonen Schwyz und Zug mit einem Ja-Stimmen-Anteil von lediglich 23 Prozent.
«Sozialistisches Abenteuer»
Die Initianten konnten somit nicht an den Erfolg der Abzocker-Initiative von Thomas Minder anknüpfen, die weit ins bürgerliche Lager hinein Anhänger gefunden hatte, wie gfs.bern-Forschungsleiter Claude Longchamp im SRF-Abstimmungsstudio erklärte. «34,7 Prozent Ja-Anteil ist ein klassisches Ergebnis für eine linke Initiative», so Longchamp zum klaren Verdikt.
Nach dem Ja zur Abzockerinitiative war die Nervosität bei Wirtschaftsverbänden und bürgerlichen Parteien in den vergangenen Monaten gross gewesen. Die Gegner sprachen von einem «sozialistischen Abenteuer», welches das Erfolgsmodell Schweiz gefährde. Das Stimmvolk liess sich überzeugen.
Als nächstes die Mindestlöhne
Als Erfolg kann die Juso verbuchen, dass ihr Anliegen ernst genommen und breit diskutiert wurde. Zwar blieb die Initiative am Ende chancenlos, doch kostete dies die Gegner einiges an Geld und Einsatz. Und die Diskussion um die Verteilgerechtigkeit ist noch nicht zu Ende: In nächster Zeit stehen etliche Initiativen aus dem linken Lager zur Debatte. Manche dürften bessere Chancen haben als die 1:12-Initiative.
BFS
Sowohl die Sieger als auch die Verlierer fokussierten bereits auf die Mindestlohninitiative des Gewerkschaftsbundes, über die das Stimmvolk voraussichtlich kommendes Jahr entscheiden wird. Die Initiative «für den Schutz fairer Löhne» verlangt einen Mindestlohn von rund 4000 Franken im Monat. In der kommenden Wintersession befasst sich der Nationalrat damit.