Einen Monat nach den verheerenden Unwettern hat die Gemeinde Cevio am Nationalfeiertag lediglich zu einem gemeinsamen Polenta-Essen am Mittag eingeladen. Gekommen sind doppelt so viele wie erwartet, samt dem Tessiner Staatsratspräsidenten Christian Vitta und Grossratspräsident Michele Guerra.
Unter den rund 500 Einwohnerinnen und Einwohnern aus dem oberen Maggiatal ist auch Franca Donati aus Broglio. «Es bringt nichts, das Erlebte zu beweinen. Wir brauchen jetzt Mut und auch weiterhin finanzielle Unterstützung», sagt die Rentnerin.
Die Solidarität im Tal, im Kanton und auch landesweit sei immer noch gross, bestätigt auch Giovanni, der in Cevio stellvertretender Feuerwehrkommandant ist. Und er hofft, dass die Unterstützung anhält und das Tal nicht vergessen wird, wenn wieder andere Themen die Schlagzeilen bestimmen. Beeindruckt von der Solidarität ist auch der junge Lorenzo aus dem Lavizzaratal, der als Freiwilliger am Anlass mithilft: «Nie habe ich mich in dieser schweren Zeit alleine gefühlt.»
Die Solidaritätswelle halte nun schon einen Monat an, unterstrich Cevios Gemeindepräsidentin Wanda Dado. «Das Volk im Tal hält zusammen, und die viel beschworene schweizerische Solidarität hat gespielt. Das hat uns allen Kraft gegeben.»
Das Maggiatal hat Zukunft.
Extra nach Cevio gekommen ist auch der Tessiner Regierungspräsident Christian Vitta: «Das Maggiatal hat Zukunft», sagte er und sprach mit dieser ebenso einfachen wie klaren Botschaft vielen aus dem Herzen. Dem jungen Familienvater Elia zum Beispiel, der mit seinen beiden noch kleinen Kindern in Cevio bleiben will: «Hier können sie in einem gesunden und heilen Umfeld aufwachsen und haben auch in 20 Jahren noch eine Zukunft», ist er überzeugt.