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15-Minuten-Takt Bern–Zürich Mehr Züge dank neuem Bahntunnel in Bern

Täglich rattern im Berner Wylerfeld 900 Züge durch. Ein neuer Tunnel soll den Knotenpunkt nun entflechten.

Direkt hinter dem Wankdorfstadion in Bern liegt der Bahnknotenpunkt Wylerfeld. Alle Züge auf den Strecken Olten–Bern, Biel–Bern und Thun–Bern müssen dort durch. Um die 900 Züge pro Tag. Weil sich die Fahrwege teilweise überschneiden, führt schon eine geringe Verspätung eines einzelnen Zuges zu Verzögerungen im ganzen Raum Bern sowie auf der Verbindung nach Zürich.

Geleise von Oben inilusive Rampe des neuen Tunnels.
Legende: Neuer Tunnel soll Entlastung bringen Der Tunnel unterquert vom Bahnhof Bern her zwischen dem Wylerfeld und der Haltestelle Bern Wankdorf drei Spuren. ©David Schweizer/SBB

Im Herbst eröffnet die SBB nun einen neuen Entlastungstunnel im Wylerfeld. Dank des neuen Tunnels können die Züge dort künftig unabhängig auf zwei Ebenen kreuzen. Verzögerungen oder Pannen einzelner Züge haben damit nicht mehr zwingend einen Einfluss auf die anderen Strecken auf diesem Knotenpunkt.

Neu gibt es eine Direktverbindung vom Flughafen Zürich ins Berner Oberland.
Autor: Pascal Breitenmoser Projektleiter «Entflechtung Wylerfeld»

Dadurch gebe es im Raum Bern eine höhere Stabilität und somit eine erhöhte Pünktlichkeit, sagt Pascal Breitenmoser, Projektleiter des Bauprojektes. «Ausserdem können wir ab dem nächsten Fahrplanwechsel eine Direktverbindung vom Flughafen Zürich ins Berner Oberland anbieten.»

Lange Bauzeit für Bahntunnel

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Tunnel im Inneren.
Legende: Erschwerte Bedingungen beim Tunnelbau Grundwasser und Zugverkehr machte der SBB zu schaffen. Katharina Schwab/SRF

Seit über sechs Jahren baut die SBB am Entlastungstunnel im Wylerfeld. Die aussergewöhnlich lange Bauzeit begründet Oberbauleiter Tibor Gfeller mit der dicht befahrenen Strecke: «Bei jedem Zug, der durchfährt, müssen wir die Arbeiten im direkten Gefahrenbereich einstellen.» Man habe eigens für dieses Projekt ein neues Sicherheitssystem entwickelt, damit die Bauleute «gleisgenau» gewarnt werden.

Auch das hohe Grundwasser machte der SBB zu schaffen. Es mussten 18 Meter lange Spundwände in den Boden gerammt werden, damit der Tunnel im Trockenen gebaut werden konnte.

Ziel: Bern–Zürich im 15-Minuten-Takt

Die Entflechtung im Berner Wylerfeld ist auch einen Schritt zum 15-Minuten-Takt zwischen Bern und Zürich. Denn mit dem Fahrplanwechsel 32/33 soll der Viertelstundentakt zwischen Bern und Zürich während den Stosszeiten eingeführt werden – ab 2035 auch ausserhalb der Stosszeiten.

SBB Uhr.
Legende: 15-Minuten-Takt In zehn Jahren sollen die Züge zwischen Bern und Zürich im Viertelstundentakt fahren. Keystone

Die Entflechtung des Wylerfeldes ist eines von mehreren Puzzleteilen für diesen 15-Minuten-Takt. Bis zum Fahrplanwechsel 32/33 müssten noch zwei weitere Optimierungsprojekte umgesetzt werden, heisst es bei der SBB-Medienstelle auf Anfrage.

Viertelstundentakt trotz gestrichenen Zügen

Obwohl die Züge zwischen Bern und Zürich also einst im Viertelstundentakt verkehren sollen, hat die SBB bereits mitgeteilt, dass auf eben dieser Strecke auf den nächsten Fahrplanwechsel einzelne Züge gestrichen werden. Begründung: Der Pendlerverkehr liege noch nicht auf Vor-Corona-Niveau.

Der geplante 15-Minuten-Takt sei deshalb aber nicht in Gefahr. Bei der Medienstelle heisst es dazu: «Die Ausbauprojekte in Bern verfolgen langfristige Ziele. Diese werden derzeit, unabhängig von den kurz- oder mittelfristigen Corona-Effekten, weiter vorangetrieben.»

Radio SRF1, Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 16.06.22, 17:31 Uhr ; 

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