Eine Expertengruppe im Auftrag von Verteidigungsminister Guy Parmelin hat diese Woche vier verschiedene Varianten zum Kauf von Jets präsentiert – mit Flottengrössen zwischen 20 und 70 Kampfflugzeugen.
Divisonär Claude Meier ist die Nummer Vier der Armee und war Militärpilot. Als Vorsitzender der Expertengruppe zeigte er Vor- und Nachteile bei allen vier Varianten. Auch wenn er im Berufsmilitär ist, sei er nicht automatisch für das Maximalprogramm mit bis zu 70 neuen Kampfjets für 14 Milliarden Franken.
Die «Luxus-Variante»
Würde sich die Schweiz für die grösste Variante mit 70 Jets entscheiden, stelle sich die Frage, ob ein Teil der neuen Flotte im Ausland stationiert werden müsste. Auf alle Fälle müsse aber hier die Infrastruktur ausgebaut werden.
Es stellt sich die Frage, ob wir einen Teil der Flotte im Ausland stationieren müssten.
70 Jets bräuchten aber nicht nur am Boden mehr Platz. Knapp ist naturgemäss auch der Luftraum über der kleinen Schweiz. Bei 70 neuen Kampffliegern werde die Grösse der Trainingsräume über der Schweiz zum Thema. Zudem sei bei diesem Modell die Lärmbelastung extrem hoch, sagt Claude Meier.
Startplan 2030
Die Schweiz diskutierte bereits vor drei Jahren bei der Abstimmung über den Gripen über die Beschaffung neuer Kampfjets. Und so wie vor 25 Jahren, am 1. Juni 1992, als die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee ihre Stop-F/A-18-Initiative einreichte. Die Argumente heute dagegen und dafür würden sich wohl gar nicht so unterscheiden von jenen vor 25 Jahren, so Meier:
Für Meier ist klar: Die Schweiz braucht neue Kampfflugzeuge, um ihre Handlungsfreiheit zu behalten. Die Debatte beginnt: 2022 soll das Parlament entscheiden, dann vielleicht das Volk, und 2030 wäre dann die neue Flotte – nach Plan der Experten – startklar.