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278 Fälle im Jahr 2018 Wo sich Rassismus am häufigsten zeigt

  • Die Beratungsstellen verzeichnen 2018 einen Rückgang bei gemeldeten Fällen von Rassismus um 8 Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2017 – mit hoher Dunkelziffer.
  • Demnach traten rassistische Vorfälle vor allem an zwei Orten auf: 58 Beratungsfälle betrafen Rassismus am Arbeitsplatz, 38 Fälle den Bildungsbereich.
  • Zu diesem Schluss kommt das Beratungsnetz für Rassismusopfer in seinem aktuellen Bericht.

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Rassismus im Alltag: «Das war doch gar nicht böse gemeint»
aus Treffpunkt vom 19.03.2018. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 57 Minuten 21 Sekunden.

Beratungsstellen in der Schweiz haben im vergangenen Jahr insgesamt 278 Fälle von Rassismus registriert.

Beschimpfungen und Benachteiligungen

Das zeigt ein Bericht der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) und des Vereins humanrights.ch. Er deckt sich mit einer jüngst vom Bundesamt für Statistik (BFS) durchgeführten Erhebung.

2018 machten Beschimpfungen sowie Benachteiligungen die häufigsten Formen der Diskriminierung aus. In 34 Fällen war aber auch Gewalt im Spiel. Neben dem Arbeitsplatz und der Ausbildungsstätte wurde Rassismus im vergangenen Jahr vor allem in Nachbarschafts- und Mietkonflikten beobachtet.

Hohe Dunkelziffer

Ein Grossteil der Vorkommnisse im Jahr 2018 traf Schwarze. Sie waren in 96 Fällen Opfer von Diskriminierung. 68 Mal richteten sich die Übergriffe gegen Muslime und Menschen aus dem arabischen Raum. 45 Fälle betreffen Personen mit Schweizer Herkunft, die als «fremd» wahrgenommen und diskriminiert wurden.

Dass die Gesamtzahl der Fälle im vergangenen Jahr leicht zurückging, ist laut den Verantwortlichen der Beratungsstellen trügerisch. Einerseits sei dies auf den Rückgang der Mitgliedsinstitutionen zurückzuführen. Andererseits stellten die dokumentierten Fälle nur die berühmte «Spitze des Eisbergs» dar: Es sei davon auszugehen, dass die Mehrzahl der rassistischen Vorfälle in der Schweiz nirgends gemeldet wird.

Politik in die Pflicht nehmen

Trotzdem oder gerade deshalb sei der Bedarf an Beratungsstellen eindeutig vorhanden, schreibt EKR-Präsidentin Martine Brunschwig Graf. Die ehemalige Genfer FDP-Nationalrätin nimmt auch die Politik in die Pflicht. Sie müsse dem Bedürfnis besonders in finanzieller Hinsicht Rechnung tragen. Beratungsstellen bräuchten Ressourcen, um zu funktionieren, und sie müssten sichtbar sein, um zugänglich zu sein.

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