Der Thurgauer Zughersteller Stadler Rail hat sich einen Milliarden-Auftrag der SBB geholt.
Das Unternehmen erhielt den Zuschlag für den Bau von 286 Triebzügen für den Regionalverkehr, wie die SBB bekannt gab.
Stadler setzte sich bei der Vergabe des Auftrags über 2 Milliarden Franken gegen die Konkurrenten Alstom aus Frankreich und Siemens aus Deutschland durch.
Der Auftrag ist einer der grössten, den die SBB jemals vergeben hat. Die SBB beschafft mit den Tochterunternehmen Thurbo in der Ostschweiz und Regionalps im Wallis insgesamt 286 neue einstöckige Triebzüge für den Regionalverkehr. Die neuen Züge sollen primär gleichartige S-Bahn-Züge ersetzen, die ausgemustert werden.
Lieferung ab Dezember 2025
Die ersten Züge sollen ab Dezember 2025 ausgeliefert werden. Die Investition sei ein wichtiges Signal für den Regionalverkehr, erklärte SBB-Chef Vincent Ducrot an einer Medienkonferenz in Bern. Die neuen Züge basierten auf bewährten «Plattformen» und seien keine Neuentwicklungen.
Stadler Rail kann gute Nachrichten gebrauchen. Im Vormonat war bekannt worden, dass der Firma in Österreich wegen eines Formfehlers bei einer dort nicht anerkannten digitalen Signatur ein 3-Milliarden-Auftrag durch die Lappen gegangen war.
Diese Züge wurden bestellt
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Fahrzeug
: Der Flirt-Zug von Stadler Rail ist ein einstöckiger Triebzug für den Nah- und Fernverkehr. Der Hersteller verkaufte den Zugtyp bis heute über 2500 Mal in 20 Ländern.
Komfort
: Die Triebzüge sollen laut SBB den Fahrtkomfort der Benutzerinnen und Benutzer im S-Bahn-Verkehr verbessern. Sie verfügen über mehr Stauraum für Velos, Kinderwagen und grosses Gepäck. Sie bieten Mobilfunk- und Datenempfang für unterwegs und Steckdosen in allen Abteilen. Pro Zug gibt es zwei Plätze für Personen im Rollstuhl sowie eine rollstuhlgängige Toilette. Neu sind den Angaben zufolge Rollstuhlplätze auch in der 1. Klasse verfügbar.
Anzahl
: Insgesamt beschaffen die SBB und ihre Tochterunternehmen Thurbo in der Ostschweiz und Regionalps im Wallis 286 Triebzüge für rund zwei Milliarden Franken. Es besteht beim Hersteller Stadler Rail zudem eine Option auf weitere 224 Fahrzeuge. Die Züge werden laut Stadler komplett am Hauptsitz in Bussnang TG hergestellt.
Einsatzgebiet
: Die SBB bestellen 155 Züge (mit 174 als Option). Sie wollen damit alte Domino- und Flirt-Kombinationen sowie lokbespannte Pendelzüge ersetzen. Die SBB-Tochter Thurbo in der Ostschweiz bestellt 107 Züge (mit 40 als Option) und ersetzt damit seine Gelenktriebwagen (GTW). Regionalps im Wallis legt sich 24 neue Züge (mit 10 als Option) zu. Dort sollen Domino- und Nina-Modelle ersetzt werden.
Zulassung
: Der neue Zug soll für die Schweiz, Deutschland und Österreich zugelassen werden. Für eine Fahrt in Frankreich ist ebenfalls eine Zulassung möglich.
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