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50 Jahre Raststätte Würenlos Der Fressbalken: Ikone, Sensation, Publikumsmagnet

Vor 50 Jahren wurde die Raststätte in Würenlos eröffnet. Ein Blick zurück zeigt: Sie war von Beginn an zukunftsweisend.

Es war eine Sensation, als die Autobahnraststätte Würenlos 1972 eröffnet wurde. Zur Bauzeit war die Konstruktion das grösste Autobahn-Brückenrestaurant Europas. 140 Meter lang, 18 bis 36 Meter breit, bis zu 17 Meter über der Autobahn.

Zum Renner wurde die Raststätte allerdings nicht nur wegen ihrer Architektur. Die Läden hatten auch am Wochenende und abends geöffnet. Etwas, was es sonst in der Schweiz damals nirgends gab. Und das Angebot war reichhaltig.

Innenaufnahmen 1972

Die Konstruktion als Brückenrestaurant war dabei in der Schweiz einzigartig und wurde auch schon als «Ikone der Moderne» bezeichnet. In Deutschland gab es allerdings schon Ende der 1960er-Jahre ähnliche Konstruktionen. Die Brücke in Würenlos wurde aber grösser gebaut als die deutschen Raststätten.

Mövenpick und Gulf Oil als Bauherren

Ursprünglich wurde auch über eine «normale» Raststätte diskutiert. Allerdings war der Platz zwischen Limmat und bewaldetem Hügel so knapp, dass man sich für die 140 Meter lange Shopping-Brücke entschied. Diese erhielt schon bald von der Bevölkerung den Kosenamen «Fressbalken».

Gebaut wurde die Raststätte von einem eigens dafür gegründeten Unternehmen, das zu je 50 Prozent zu Mövenpick und dem US-Erdölkonzern Gulf Oil gehörte.

Archivaufnahme Tankstelle
Legende: Die amerikanische Gulf Oil betrieb die ersten Tankstellen in Würenlos. ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Jules Vogt

Die Raststätte sieht mittlerweile nicht mehr so aus wie in den 1970er-Jahren. 2004 wurde der Fressbalken umgebaut und die orange-braune Fassade durch einen blau-weissen Anstrich ersetzt.

Neben diesen oberflächlichen Änderungen wurde auch das Innenleben der Raststätte verändert. Dies bedeutete vor allem, dass die Einkaufsläden mehr Platz erhielten und die Restaurantflächen verkleinert wurden.

Der Fressbalken im Laufe der Zeit

Die Raststätte gehört mittlerweile einem Immobilien-Unternehmen aus Baar ZG. Dieses hat den Fressbalken 2019 und 2020 umfassend saniert und modernisiert. Aktuell gibt es 19 Shops und vier verschiedene Restaurants.

Heute zählt man auf der Raststätte Würenlos pro Jahr über zwei Millionen Gäste, denen über 600 Parkplätze zur Verfügung stehen. Die Anziehungskraft des Fressbalkens ist ungebrochen.

SRF1 Regionaljournal Aargau Solothurn, 17.11.22, 17:30 Uhr ; 

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