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551 Fälle im Jahr 2017 Trauriger Rekord bei Kindsmisshandlungen

  • 551 Fälle von Kindsmisshandlungen hat die Kinderschutzgruppe und Opferberatungsstelle am Kinderspital Zürich im Jahr 2017 bearbeitet.
  • Das sind 12 Prozent mehr als im Vorjahr.
  • So viele Fälle wie noch nie seit Gründung der Kinderschutzgruppe im Jahr 1963.

Auf den ersten Blick sei die hohe Zahl besorgniserregend, teilte das Kinderspital Zürich mit. Bei der Analyse der Fälle sei aber zu erkennen, dass es zum grössten Teil nicht sehr schwer misshandelte Kinder seien.

Bei 390 der 551 Fälle konnte die Kinderschutzgruppe die Misshandlung mit Sicherheit feststellen. Bei den betroffenen Kindern waren Massnahmen oder Unterstützungsangebote notwendig. Oberstes Ziel ist es, die Kinder zu schützen und das familiäre Umfeld zu unterstützen.

Weitere Begleitung bei unklaren Fällen

Bei 6 Prozent der gemeldeten Kinder konnte eine Misshandlung ausgeschlossen werden. So stellte sich beispielsweise heraus, dass sich das Kind bei einem Unfall verletzt hatte.

24 Prozent der Fälle blieben unklar. Dann sorgt die Kinderschutzgruppe dafür, dass andere Personen oder Institutionen das Kind und seine Familie weiter begleiten, wie es in der Mitteilung heisst.

Das Kinderspital unterscheidet fünf Misshandlungsarten:

  • körperliche und psychische Misshandlung
  • sexueller Missbrauch
  • Vernachlässigung
  • Münchhausen Stellvertreter-Syndrom (das Erfinden, Übersteigern oder tatsächliche Verursachen von Krankheiten oder deren Symptomen bei Dritten, meist Kindern, um anschliessend die medizinische Behandlung zu verlangen.)

Am meisten zugenommen hat die psychische Misshandlung (+4,8 Prozent). Darunter fallen auch die Kinder und Jugendlichen, die Zeugen von häuslicher Gewalt werden.

Gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen sind Fälle sexueller Ausbeutung (+0,7 Prozent) und Vernachlässigung (+2,7 Prozent). Abgenommen hat die Zahl der körperlichen Misshandlung (-6,4 Prozent).

Rund zwei Drittel der Fälle werden von Personen oder Organisationen ausserhalb des Kinderspitals gemeldet. Deutlich häufiger als im Vorjahr gingen Meldungen von Mitarbeitenden, insbesondere von den Bettenstationen und der Notfallstation ein.

Wiederum waren vor allem Kinder im Alter von einem bis sieben Jahren betroffen. Mädchen werden häufiger Opfer von Gewalt gegen die sexuelle Integrität, Knaben dagegen werden häufiger körperlich misshandelt.

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