Über das Friedhofsreglement der Stadt Luzern ist abgestimmt worden, weil Exponenten der CVP das Referendunm ergriffen hatten. Sie wollten damit den Stadtrat dazu bringen, dass er die christlichen Symbole in der Friedentaler Abdankungshalle beläst. Die Stimmberechtigten stellten sich nun aber mit 12'920 zu 8570 Stimmen auf die Seite der Stadtregierung. Die Stimmbeteiligung betrug 42 Prozent.
Ursprünglich ohne religiöse Malerei
Die Abdankungshalle im Friedental war 1917 noch ohne religiöse Ausschmückung gebaut worden. Heute prägt aber ein Wandgemälde mit dem Gekreuzigten und Engeln den Saal.
Da dieser kein sakraler Ort sei, aus Steuergeldern finanziert werde und somit allen offen stehe, entschied die Stadtregierung, die Halle wieder neutral zu gestalten und das Wandgemälde dauerhaft abzudecken.
Flexible Lösung
Die Stadtregierung hat sich schon vor der Abstimmung zu einer flexiblen Lösung bereit erklärt. Sie hält zwar an einer laizistischen Gestaltung der Abdankungshalle fest. Sie will das Wandgemälde aber nicht mehr dauerhaft abdecken, so dass es je nach Wunsch gezeigt oder nicht gezeigt werden kann.
«Besonders für Konfessionslose oder Leute, die keinen Zugang zu einer Kirche haben, ist eine neutrale Abdankungshalle wichtig», sagt der zuständige Stadtrat Adrian Borgula. In der Stadt Luzern sind 53 Prozent katholisch und 12 Prozent reformiert. 13 Prozent gehören einer anderen Religion an, 23 Prozent keiner.