Das Theater St. Gallen ist ein markanter Betonbau aus den 1960er-Jahren. Eine Sanierung des 50-jährigen Gebäudes ist dringend nötig. Das St. Galler Stimmvolk müsste dafür am 4. März einen Kredit von 48,6 Millionen Franken bewilligen. Die SVP hat diese Abstimmung mit einem Ratsreferendum im Kantonsparlament erzwungen.
Der Grundriss des Theaters St. Gallen beruht auf einem Sechseck. Diese Form zieht sich bis ins Detail durch. Das Foyer ist in Stufen angeordnet. Grosse Fensterflächen geben den Blick in den angrenzenden Stadtpark frei. Ein Ort, an dem sich Befürworter Peter Hartmann (Fraktionspräsident SP SG) gleichermassen wohl fühlt wie Kritiker Walter Gartmann (Parteipräsident SVP SG).
Die räumlichen Verhältnisse im Backstagebereich des Theaters St. Gallen sind knapp bemessen. Die gesamten Kostüme müssen mit einer einzigen Waschmaschine gewaschen werden. Kleider aus Opern, Operetten, Musicals, Tanzproduktionen und Schauspielen säumen die Gänge.
Im Tanzsaal hängt die Decke sehr tief. Das Üben von Hebefiguren ist nicht möglich. Die Tänzer des Theaters St. Gallen müssen deshalb oft auf andere Proberäume, wie Turnhallen, ausweichen. Die Befürworter möchten zu kleine Räume im Theater vergrössern. Die Gegner (SVP) möchten das Theater jeoch lieber neu bauen.
Die Kulissen werden im Theater St. Gallen nur zum Teil elektronisch bewegt. Vieles ist noch Handarbeit. Die technischen Einrichtungen sind so veraltet, dass das Besorgen von Ersatzteilen eine immer grössere Herausforderung ist. Das Betongebäude von 1968 soll zudem energetisch saniert werden.
Für 48,6 Millionen Franken soll das Theater St. Gallen jetzt umgebaut und erneuert werden. Die Gegner bezweifeln, dass das Theater St. Gallen für dieses Geld saniert werden kann. Die SVP plädiert für einen Neubau, dessen Kosten und Standort aber noch nicht benannt werden können. Zudem wünscht die SVP primär eine Kulturdebatte, die klären soll, wer für welche Kulturinstitutionen im Kanton wieviel zu zahlen hat.