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Abstimmung Stadt Luzern 12'000 Franken pro Veloparkplatz: zu teuer?

Unter der Bahnhofstrasse möchte die Stadt eine unterirdische Velostation bauen. Umstritten sind die Kosten.

Das Projekt: Unter der Bahnhofstrasse (die autofrei wird) soll ein Veloparking entstehen. Über eine Zufahrtsrampe könnten die Velofahrerinnen und Velofahrer direkt in einen rund 100 Meter langen und 12 Meter breiten Tunnel gelangen. In diesem gäbe es 1100 Parkplätze.

Die Kosten: Insgesamt rechnet die Stadt mit 13,5 Millionen Franken (inklusive Planung) – das entspricht rund 12’000 Franken pro Parkplatz. Abgestimmt wird am 19. Mai, aber erst über die Planungskosten von 2 Millionen Franken.

Das sagen die Gegner: Die SVP hat das Referendum gegen die Velostation ergriffen. Sie bezweifelt, dass die neue Velostation ausgelastet wäre. Viele Velofahrerinnen und Velofahrer würden nicht gerne unterirdisch parkieren und würden weiter versuchen, ihr Velo näher an den Geleisen abzustellen. Das Projekt sei auch schlicht zu teuer, findet die SVP:

13,5 Millionen Franken sind enorme Kosten. Und dann kommen auch noch die Unterhaltskosten hinzu, die wir als Steuerzahler finanzieren müssen.
Autor: Dieter Haller Präsident SVP Stadt Luzern

Das sagen die Befürworter: Im Parlament sprachen sich Grüne, SP, Grünliberale, FDP und Teile der CVP für die Velostation aus. Sie sehen die Velostation als Befreiungsschlag – es fehle bereits jetzt an Parkplätzen rund um den Bahnhof und der Bedarf werde künftig steigen. Zudem wird die Bahnhofstrasse autofrei und neu gestaltet: Da würden parkierte Velos stören. Die Kosten seien zwar hoch. Sie seien aber mit dem komplizierten Baugrund zu erklären. Zudem:

Wenn man mit anderen Städten vergleicht, die auch in der Nähe von Bahnhöfen Veloparkings bauen, dann ist das Luzerner Projekt nicht überteuert.
Autor: Mirjam Landwehr Grossstadträtin Grüne

Weitere Abstimmung: Behindertengerechte Bushaltestellen

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Die Stadtluzernerinnen und Stadtluzerner stimmen am 19. Mai ausserdem über die «Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes» ab. Die Stadt plant, in den nächsten zehn Jahren 73 Bushaltekanten so umzubauen, damit Behinderte alleine in Busse einsteigen können. So verlangt es das Bundesgesetz.

Gleichzeitig will die Stadt gewisse Busunterstände erneuern und die Strassenflächen rund um die Haltestellen sanieren. Insgesamt rechnet die Stadt mit Kosten von 40 Millionen Franken.

Im Parlament war der Kredit unumstritten, er wurde ohne Gegenstimme befürwortet.

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