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Abstimmung Stadt Weinfelden Abstimmung über muslimisches Grabfeld in Weinfelden

Gegen ein geplantes muslimisches Grabfeld wurde das Referendum ergriffen.

Im Weinfelder Stadtparlament war die Vorlage noch unbestritten: Mit 24 zu 4 Stimmen wurde das neue Friedhofreglement angenommen. Mit fast 1000 Unterschriften kam jedoch ein Referendum zustande. Umstritten ist ein geplantes Grabfeld für Bestattungen nach muslimischer Tradition.

Das geplante Grabfeld

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Laut dem neuen Weinfelder Friedhofreglement soll das Grabfeld nach Mekka, also nach Südosten, ausgerichtet werden. Es wären Erdbestattungen von Erwachsenen und Kindern möglich. Die Anzahl der Gräber ist auf 70 beschränkt.

Das Grabfeld wäre nicht nur Musliminnen und Muslimen vorbehalten. Angehörige aller Religionen und auch Nichtreligiöse könnten sich dort bestatten lassen. Es würde keine ewige Grabesruhe gelten; die Gräber würden nach 20 Jahren aufgelöst.

Das Referendum ergriffen hat der Weinfelder EDU-Parlamentarier Lukas Madörin. Er stört sich hauptsächlich an der Formulierung «nach islamischer Tradition» im neuen Friedhofreglement. «Das Bestattungswesen ist eine rein staatliche Aufgabe und hat nichts mit Religion zu tun.» Daher sei es stossend, wenn eine Religion explizit genannt werde.

«Es ist ein Bedürfnis», sagt hingegen Adem Kujovic, Generalsekretärs des Dachverbandes islamischer Gemeinden der Ostschweiz. «Es ist Integration, wenn wir einen gemeinsamen Friedhof haben.» Gewisse Dinge blieben dabei zwar unterschiedlich, aber das widerspiegle die Vielfalt der Gesellschaft. «Es ist doch schön, wenn man auch im Tod sieht, dass man ein Bestandteil der Gesellschaft war.»

Regionaljournal Ostschweiz, 18.5.2025, 12:00 Uhr ; 

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