Im Weinfelder Stadtparlament war die Vorlage noch unbestritten: Mit 24 zu 4 Stimmen wurde das neue Friedhofreglement angenommen. Mit fast 1000 Unterschriften kam jedoch ein Referendum zustande. Umstritten ist ein geplantes Grabfeld für Bestattungen nach muslimischer Tradition.
Das Referendum ergriffen hat der Weinfelder EDU-Parlamentarier Lukas Madörin. Er stört sich hauptsächlich an der Formulierung «nach islamischer Tradition» im neuen Friedhofreglement. «Das Bestattungswesen ist eine rein staatliche Aufgabe und hat nichts mit Religion zu tun.» Daher sei es stossend, wenn eine Religion explizit genannt werde.
«Es ist ein Bedürfnis», sagt hingegen Adem Kujovic, Generalsekretärs des Dachverbandes islamischer Gemeinden der Ostschweiz. «Es ist Integration, wenn wir einen gemeinsamen Friedhof haben.» Gewisse Dinge blieben dabei zwar unterschiedlich, aber das widerspiegle die Vielfalt der Gesellschaft. «Es ist doch schön, wenn man auch im Tod sieht, dass man ein Bestandteil der Gesellschaft war.»