- Köniz stimmt über einen Gegenvorschlag zur SP-Initiative «Bezahlbar wohnen in Köniz» ab.
- Künftig sollen preisgünstige Wohnungen mittels gemeinnützigem Wohnungsbau gefördert werden .
- Bei grösseren Wohnungsprojekten (über 4000 Quadratmeter) müssen 20 bis 40 Prozent der Fläche für preisgünstiges Wohnen ausgeschieden werden.
- Betroffen sind nur Gebiete, welche von hohen Mietzinsen betroffen sind.
- Gegner befürchten, dass kaum mehr investiert und weniger gebaut wird.
Christian Roth von der SP stellt fest: «Im Zentrum von Köniz kosten 4.5-Zimmer Wohnungen über 2500 Franken – das kann sich kaum mehr jemand leisten.» Gemeinnütziger Wohnungsbau sei der einzige Weg, die Mietzinse etwas zu senken.
Die Mieten steigen und steigen.
«Wohnungen von Wohnbaugenossenschaften sind im Schnitt 20 Prozent günstiger als normale Wohnungen», so Christian Roth. Nur so sei es möglich, dass Köniz als Wohnort auch in Zukunft für Familien und weniger gut Verdienende attraktiv und erschwinglich sein wird.
Die Bürgerlichen bekämpfen die Vorlage. «Sie greift massiv in die Eigentumsrechte ein», sagt BDP-Präsident Thomas Frey. Er bezweifelt, dass die erwünschten sozialpolitischen Wirkungen eintreffen werden. «Gut möglich, dass gutverdienende in die günstigen Wohnungen einziehen werden.»
Künftig werden Investoren die Gemeinde Köniz meiden.
Als Hauptargument gibt er jedoch an, dass Köniz sich die Förderung gemeinnütziger Wohnungen nicht leisten kann. «Investoren werden abgeschreckt», führt er aus. «Die Gemeinde muss Bauland günstiger verkaufen oder im Baurecht abgeben. So verliert der Staat viel Geld, welches die Steuerzahler berappen müssen.»
So sieht es der Immobilienexperte
Donato Sconamiglio widerspricht. Projekte mit gemeinnützigem Wohnungsbau seien nicht per se für Investoren unattraktiv, sagt der Immobilienexperte der Uni Bern. «Erfahrungen zeigen: Die Wohnungen sind immer gut belegt. Davon profitieren auch die Vermieter und somit die Investoren.» Entscheidend sei auch, zu welchem Preis Investoren Bauland erhalten. Meist müssten die Gemeinden Land günstiger abgeben. Der Staat verliert somit tatsächlich Geld. Oder in den Worten von Sconamiglio: «Es wird Geld umverteilt. Ob das nun richtig oder falsch ist, ist schlussendlich eine politische Frage.»
Wie gemeinnützige Wohnbauprojekte gefördert werden sollen, ist umstritten. Doch für Immobilienexperte Donato Sconamiglio ist klar: «In Zukunft führt kein Weg an Wohnbaugenossenschaften vorbei.»
Noch weitere Abstimmungen in Köniz
- Die Primarschule Liebefeld-Hessgut soll erweiter werden. Dies Aufgrund steigender Schülerzahlen im Quartier. Das Volk entscheidet über einen Kredit von 8,58 Millionen Franken .
- Auch im Quartier Spiegel gehen immer mehr Schülerinnen und Schüler zur Schule. Die Schulanlage Spiegel soll deshalb für 19,8 Millionen Franken saniert und erweitert werden.