Das Wallis hält an der alten Kantonsverfassung fest. Der Entwurf der neuen Verfassung wurde vom Stimmvolk mit 68.13 Prozent Nein-Stimmen deutlich verworfen. Die Stimmbeteiligung lag bei 61,5 Prozent.
Variante Verfassungsentwurf
Kanton Wallis: Variante des Entwurfs der Verfassung
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JA
49'776 Stimmen
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NEIN
79'324 Stimmen
Das Walliser Stimmvolk hatte die Volksinitiative für eine Totalrevision der Verfassung am 4. März 2018 mit fast 73 Prozent Ja-Stimmen angenommen und entschieden, diese Aufgabe einem Verfassungsrat zu übertragen. Dieser arbeitete während vier Jahren am Entwurf der neuen Verfassung, welche diejenige von 1907 ersetzen sollte.
Kantonsverfassung fast hundertjährig
Die Walliser Kantonsverfassung stammt aus dem Jahr 1907. Sie wurde zwar mehrfach revidiert. Trotzdem entspreche sie längst nicht mehr den Begebenheiten des 21. Jahrhunderts, sagen die Befürworter.
Die neue Verfassung führe zu einer teuren Aufblähung des Verwaltungsapparats und schwäche die Oberwalliser Minderheit, sagen die Gegner.
Sie stören sich an mehreren Änderungen: Dass der Kanton zum Beispiel neu sieben Regierungsräte haben soll anstatt fünf. Oder dass bei der Verteilung der Sitze im Kantonsparlament auch die ausländische Bevölkerung mitgezählt wird.
Die Befürworter betonen, die alte Verfassung sei aus der Zeit gefallen. Die neue Verfassung stärke die Grundrechte von Frauen, Kindern, Senioren und Menschen mit Behinderungen.