Eine Neuenburger Initiative verlangt, dass Jugendliche bereits ab 16 Jahren auf Kantons- und Gemeindeebene abstimmen und wählen dürfen. Das Recht würde nicht automatisch vergeben, sondern die Jugendlichen müssten sich bei ihrer Wohngemeinde zuvor ins Stimmregister eintragen lassen.
Dies gilt auch für ausländische Jugendliche, denn der Kanton hat das Ausländerstimmrecht auf Kantons- und Gemeindeebene ebenfalls bereits eingeführt. Das Recht, in ein Amt gewählt zu werden, bekämen die Jugendlichen weiter erst bei Volljährigkeit.
Die Initiative wird von der Neuenburger Kantonsregierung und der Mehrheit des Grossen Rates unterstützt, insbesondere der GLP, der SP und den Grünen. Staatsrat Alain Ribaux (FDP) sieht in der Partizipation der jüngeren Bevölkerung die Chance auf eine Stärkung der Demokratie. Er spricht von einem «eigentlichen Laboratorium der staatsbürgerlichen Bildung».
Die bürgerlichen Parteien im Kanton sind mehrheitlich gegen die Initiative. Das aktuelle System stehe im Einklang mit der Strafmündigkeit sowie der standesamtlichen und staatsbürgerlichen Volljährigkeit mit 18 Jahren, argumentieren sie.