«Politik von heute macht die Zukunft von morgen. Deshalb ist es wichtig, dass sich junge Menschen engagieren in der Politik», findet Damian Wyss. Der 20-jährige ist seit rund einem Jahr Co-Präsident der SP in Lausen.
Sein Entscheid, politisch aktiv zu werden und einer Partei beizutreten, fiel vor zwei Jahren. Wyss erinnert sich noch genau an seinen Einstieg in die Politik. Auslöser war kein geringerer als der SVP-Übervater Christoph Blocher. Dieser trat an einem Jugendforum in Liestal auf. Damian Wyss war auch dabei und ärgerte sich über Äusserungen Blochers. «Er erzählte Unwahrheiten. Dies war für mich der Auslöser, in die Politik einzusteigen, um gegen solche Unwahrheiten anzukämpfen», so Wyss.
Petition gegen Strassenlärm in Lausen
Aktuell kämpft Wyss gegen Strassenlärm und sammelt er Unterschriften für eine Petition. Die Autobahn A22 führt mitten durch Lausen und teilt die Gemeinde in zwei Teile. Die vorbeirauschenden Autos sind deutlich zu hören. Die gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte für Lärmschutz würden nicht überall eingehalten, bemängelt Wyss.
Politik von heute macht die Zukunft von morgen.
Auf den ersten Blick zurückhaltend erscheint Alain Bai. Der 23-jährige soll es für die FDP in Muttenz richten. Bai soll dort den verlorenen Sitz der Freisinnigen im Gemeinderat wieder zurückholen. Auch er wolle sich wie Damian Wyss für die Anliegen einer jüngeren Generation einsetzen, wenn er denn gewählt werde.
Sparen in Muttenz
Sein junges Alter und die damit mangelnde politische Erfahrung sieht Bai nicht als Nachteil: «Auch Barak Obama war bei seiner Wahl zum US-Präsidenten noch vergleichsweise jung», sagt der 23-jährige selbstbewusst. Bai sieht die Finanzen der Gemeinde Muttenz als grösste Herausforderung. Diese will er mit Sparen wieder ins Lot bringen, will Schulden abbauen. Zum Beispiel müsse Muttenz seine zahlreichen Mitgliedschaften überprüfen, hier könne Geld gespart werden. Nicht sparen will Bai dagegen in der Bildung.
Auch Barak Obama war bei seiner Wahl zum US-Präsidenten noch vergleichsweise jung.
Alain Bai und Damian Wyss haben unterschiedliche politische Ansichten, dennoch haben sie Vieles gemeinsam - auch ihre Wahlchancen. Diese stehen schlecht - auch wegen der Konkurrenz durch ältere Politiker mit mehr Erfahrung. Bei einer Nichtwahl ist für Bai und Wyss, die auch bei den Wahlen in die Gemeindekommission kandidieren, jedoch klar: Mit ihnen ist auch bei den nächsten Wahlen und generell in der Baselbieter Politik in Zukunft zu rechnen.
(Regionaljournal Basel, 06:32 Uhr)