Roberto Bernasconi ist Vizepräsident der SP Kanton Bern und will am 28. Februar in die bernische Kantonsregierung gewählt werden. Er will die Nachfolge von Philippe Perrenoud antreten. Im grossen Interview mit dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF erklärt der Bernjurassier, dass die Landgemeinden in ihre Zukunft investieren müssen. «Sonst laufen sie Gefahr, zur Schlafgemeinde zu verkommen.»
Gratis Zug, Tram und Bus fahren
Der 51-Jährige hat klare Vorstellungen, wie man zum Beispiel die Probleme im öffentlichen Verkehr lösen kann. Investitionen in diesen Bereich seien wichtig, damit der Kanton attraktiv bleibe und sich hier mehr Leute niederliessen. Eine Lösung die ihm vorschwebt: «Den öffentlichen Verkehr könnte man gratis anbieten.» Die Ausfälle auf der Einnahmeseite möchte er im Gegenzug mit höheren Steuern finanzieren.
Vor dem Amt als Regierungsrat des Kantons Bern hat Roberto Bernasconi grossen Respekt: «Es gibt keine Lehrstelle, um Regierungsrat zu werden.» Er könne mit allen arbeiten, auch mit denen, die nicht seine Ansichten teilen.
«Es gibt keine Lehrstelle, um Regierungsrat zu werden»
Auf die Welt gekommen ist Roberto Bernasconi im Tessin. Heute lebt er mit seiner Frau und seinen beiden erwachsenen Kindern in Malleray im Berner Jura. Bernasconi spricht Französisch und Italienisch sowie ein wenig Deutsch.
Roberto Bernasconi ist Lehrer und Leiter einer Primarschule. Seit 2009 gehört er dem bernischen Kantonsparlament an. Zuvor war er vier Jahre lang Gemeindepräsident in Malleray. In dieser Zeit fusionierten zwei weitere Gemeinden mit Malleray. Heute ist Bernasconis Wohngemeinde die viertgrösste des Berner Juras.
Im Kantonsparlament ist Roberto Bernasconi bisher kaum aufgefallen. Neun Vorstösse hat er in seiner Amtszeit bisher eingereicht. Seine Unbekanntheit ist sein grösstes Handicap auf dem Weg in die bernische Kantonsregierung. Bernasconi: «Die Wähler im Berner Jura kennen mich.»
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 6:32 / 17:30 Uhr)