Am 3. April wird entschieden, ob links-grün die Mehrheit in der Berner Kantonsregierung behält, oder ob es wieder eine bürgerliche Mehrheit gibt: Dann findet der zweite Wahlgang statt. Im ersten Wahlgang am 28. Februar konnte Christoph Ammann (SP) einen der zwei freiwerdenden Sitze seiner Partei verteidigen.
Als Oberländer wurde ich auch in den Städten gewählt, das freut mich besonders.
Christoph Ammann hat im ersten Wahlgang als einziger das absolute Mehr von 181'084 Stimmen übertroffen: Er ist mit 182'476 Stimmen gewählt. «Es war eine Zitterpartie», sagt der frisch Gewählte. «Besonders stolz und glücklich macht mich, dass ich als Berner Oberländer in den Städten gewählt wurde.»
Weil Ammann den Deutschschweizer Kantonsteil vertritt, ist das Rennen für seinen stärksten Konkurrenten Lars Guggisberg (SVP) gelaufen. Dieser hatte die Rangliste noch angeführt, bevor der Verwaltungskreis Bern-Mittelland ausgezählt war. «Ich bin enttäuscht, auch wenn ich annehmen musste, dass die Stadt Bern das Resultat für mich noch wenden könnte.»
Vielleicht gab die Durchsetzungsinitiative den Ausschlag.
Im zweiten Wahlgang wird es nur noch um den Sitz gehen, der für den Berner Jura garantiert ist. Damit können am 3. April nur noch die drei Kandidaten antreten, die im Berner Jura wohnen: Pierre Alain Schnegg (SVP), Roberto Bernasconi (SP) und Patrick Gsteiger (EVP). Ihre Stimmenzahl im ersten Wahlgang:
- Pierre Alain Schnegg: 154'217
- Roberto Bernasconi: 152'081
- Patrick Gsteiger: 43'192
Die bürgerliche Wende ist noch nicht geschafft.
Ob Bernasconi und Gsteiger zu einem zweiten Wahlgang antreten, wollen sie am Montag entscheiden. «Die SP wird die Situation zusammen mit Roberto Bernasconi genau analysieren und dann eine Entscheidung für den zweiten Wahlgang treffen», schreibt die SP des Kantons Bern am Sonntagabend.
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Falls Bernasconi antritt, sagt Politologe Maximilian Schubiger für den zweiten Wahlgang ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen voraus. Im Moment sehe es nach einem Vorteil für Pierre Alain Schnegg aus. «Aber die bürgerliche Wende ist noch nicht geschafft.» Rot-Grün dürfte jetzt Morgenluft wittern. Andererseits dürften die Bürgerlichen «jetzt erst recht» die Wende herbeischaffen wollen.