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Bild 1 von 12. Spitalprotest am Dorfrand von Zweisimmen im Februar 2015. Zuvor wurde die Schliessung der Geburtsabteilung in Zweisimmen bekannt. Bildquelle: Christian Strübin/SRF.
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Bild 2 von 12. Spital Riggisberg: Die Schliessung der Geburtenabteilung im Jahr 2013 führte zur Spitalstandort-Initiative. Bildquelle: Archiv/SRF.
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Bild 3 von 12. Wohin des Wegs mit den bernischen Landspitälern? Wegweiser beim Spital Zweisimmen. Bildquelle: Christian Strübin/SRF.
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Bild 4 von 12. «Die Initiative zeigt das Ungehagen der Landbevölkerung, wenn Service public abgebaut wird»: Politologe Maximilian Schubiger, Uni Bern. Bildquelle: Christian Strübin/SRF.
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Bild 5 von 12. «Wer gegen die Initiative ist, will Spitäler schliessen»: alt Nationalrat Rudolf Joder vom Initiativkomitee. Bildquelle: Christian Strübin/SRF.
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Bild 6 von 12. «Auch wir haben Recht auf Arbeitsplätze und Wertschöpfung»: Christine Bär, Gemeindepräsidentin von Riggisberg. Bildquelle: Marco Zanoni/SRF.
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Bild 7 von 12. «Die Initiative behindert die Spitäler in ihrer Entwicklung»: Regierungsrat Pierre Alain Schnegg, Gesundheitsdirektor des Kantons Bern. Bildquelle: Christian Liechti/SRF.
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Bild 8 von 12. «Die Initiative setzt das Personal unter Druck»: Bettina Dauwalder, Gewerkschaft VPOD. Bildquelle: Christian Strübin/SRF.
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Bild 9 von 12. «Ohne Landspital schaffen es die Hausärzte nicht mehr»: Hans Jakob Zehnder, Hausarzt und Co-Chefarzt Medizin am Spital Riggisberg. Bildquelle: Christian Strübin/SRF.
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Bild 10 von 12. «Schon heute können die Landspitäler die Assistenzarzt-Stellen nicht mehr besetzen»: Janine Junker, Verband der Schweizerischen Assistenz- und Oberärzte VSAO. Bildquelle: Christian Strübin/SRF.
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Bild 11 von 12. Niemand will Spitäler schliessen. Aber es gibt nicht mehr überall alles. Urs Birchler, Präsident von Die Spitäler, der Verband der öffentlichen Krankenhäuser im Kanton Bern. Bildquelle: Christian Strübin/SRF.
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Bild 12 von 12. «Die Spitalstandort-Initiative hat für den Kanton beträchtliche finanzielle Risiken»: Heinz Locher, Gesundheitsökonom. Bildquelle: Keystone.
Wenn die Spitalstandort-Initiative angenommen wird vom Berner Volk, dann müssen die öffentlichen Spitäler in den nächsten acht Jahren Angebote wie die Geburtshilfe aufrecht erhalten, auch wenn sie defizitär sind oder nur wenige Fälle zu behandeln haben.
Das Volksbegehren will so die Spitalstandorte sichern und schreibt den Landspitälern ein Minimum an medizinischen Angeboten vor. Zweisimmen und Riggisberg müssten ihre Geburtsabteilungen wieder eröffnen.
Argumente im Streit um die Spitalstandort-Initiative
Spital-Unternehmen verlieren Autonomie
Damit verlieren die Spital-Aktiengesellschaften einen Teil ihrer unternehmerischen Freiheit, die ihnen das Spitalversorgungsgesetz zugesteht. Nicht betroffen davon sind die Privatspitäler, sie haben bei Standorten und Angeboten nach wie vor freie Hand.
Zahlen müsste der Kanton Bern, denn die Krankenkassen sind aufgrund der eidgenössischen Gesetzgebung dazu nicht verpflichtet. Die finanziellen Folgen sind sehr umstritten.
Mit dem Volksbegehren will das Initiativkomitee um alt SVP-Nationalrat Rudolf Joder aus Belp erreichen, dass die ganze bernische Spitalversorgung und vor allem ihre Finanzströme überdacht werden. Es bekommt Unterstützung von Landärzten, vom Gewerkschaftsbund, von Politikern und Leuten aus dem Einzugsgebiet der Spitäler Riggisberg und Zweisimmen.
Breite Front ist dagegen
Der Grosse Rat, die Parteien, die Fachgewerkschaften wie der VSAO oder der VPOD, die Wirtschaftsverbände, die Spitalunternehmen und auch die Regierung lehnen die Initiative allerdings klar ab.
Die Spitäler selber geben zu bedenken, von Spitalschliessungen sei nicht die Rede. Aber es sei nicht mehr überall immer alles möglich und nötig.
Der Stadt-Land-Graben bricht wieder auf
Das Volksbegehren hat allerdings einen Hintergrund. Und das ist der Abbau von Dienstleistungen vor allem in den Landregionen, bei Post, Bank, Bezirksverwaltung, Postautos.
«Das sind kleine Stiche, die sich zu einem grösseren Schmerz kumulieren. Der manifestiert sich dann in solchen Vorlagen», bilanziert der Berner Politologe Maximilian Schubiger.
Die Regierung, aber auch die grossen Parteien SVP und SP hätten die Aufgabe noch vor sich, darauf bei ihren Wählern und in ihrem Kerngeschäft zu reagieren.
Spitalstandort-Initiative
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 12:03/17:30 Uhr)