Zwei Parlamentarische Initiativen, über die am 5. Juni im Kanton Baselland abgestimmt wird, haben einen direkten Bezug zum Lehrplan 21. Der Lehrplan legt im Grundsatz fest, was Schülerinnen und Schüler wissen und können müssen und soll in allen deutschschweizer Kantonen eingeführt werden. Jedoch ist die Einführung auch im Kanton Baselland umstritten.
Ob der Lehrplan 21 eingeführt wird, darüber entscheiden im Baselbiet jedoch aktuell nicht die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger sondern der Bildungsrat. Die Parlamentarische Initiative «Einführung Lehrplan 21» will dies ändern und zwar soll der Landrat die Kompetenz erhalten, über die Einführung eines Lehrplans zu bestimmen.
Umstrittene Sammelfächer
Die Befürworter der entsprechenden Gesetzesänderung erhoffen sich eine breitere Abstützung des Lehrplans in der Politik und schlussendlich auch in der Gesellschaft. Die Gegner befürchten, dass mit dem Schritt die Einführung des Lehrplans 21 weiter unter Druck gerät und Baselland bei der interkantonalen Bildungsharmonisierung ausscheren könnte.
Ein umstrittener Teil im Lehrplan 21 sind die sogenannten Sammelfächer. Der Lehrplan sieht vor, dass mehrere Fächer in Zukunft zu einem Fach zusammengeführt werden. Beispielsweise sollen Physik, Chemie und Biologie im Sammelfach Natur und Technik (NT) unterrichtet werden. Gegner dieser Sammelfächer wollen dies verhindern mit der Parlamentarischen Initiative «Verzicht auf kostentreibende Sammelfächer». Die Initiative verlangt, dass die Einzelfächer weiterhin bestehen und im Bildungsgesetz festgeschrieben werden.
Beide Initiativen hatten im Landrat eine Mehrheit gefunden, weil die für eine Gesetzesänderung nötige 4/5-Mehrheit nicht zustande gekommen ist, kommen die Vorlagen an die Urne.
Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr