Die CVP will den vierten Sitz im neunköpfigen Gemeinderat zurückgewinnen und bei der Wahl des Gemeindepräsidenten mitreden. Dafür nominiert die Partei am Mittwochabend eine Siebnerliste inklusive der drei amtierenden Gemeinderäten. Das steht schon seit längerem fest. Diese Partei geht so alleine in den Wahlkampf.
Jetzt ist auch klar, wie die anderen Ortsparteien reagieren - nämlich mit einer gemeinsamen Liste von CSP, SVP und SP. «Es ist auch eine Antwort aller Parteien darauf, dass es schwierig geworden ist, Kandidaten zu finden», begründet CSP-Wahlleiter Robert Sturny das ungewöhnliche Bündnis.
Drei der vier bisherigen CSP-Gemeindratsmitglieder, darunter der Syndic, demissionieren nämlich. Dass die CSP mit der Teilnahme an der überparteilichen Liste aus der klassischen C-Familie ausbricht, begründet Robert Sturny so: «Aufgrund der klaren Ausgangslage bei der CVP war für uns klar, dass wir da keinen Platz haben.»
Parteipolitik spielt im Alltag keine Rolle
Für SVP-Präsident und Gemeinderat Gaston Waeber ist dieses Bündnis von links bis rechts nicht so sensationell, wie es auf den ersten Blick aussehen könnte. «Es geht doch darum, wieder einen Gemeinderat zusammenzubringen, der Sachpolitik betreibt. Parteipolitik ist in diesem Gremium nicht wichtig, da müssen wir drüberstehen.»
Dem stimmt der amtierende SP-Gemeinderat Josef Catillaz zu: «SP und SVP zusammen, das geht doch nicht, ist jeweils der erste Reflex. Ich aber habe die Erfahrung gemacht, dass wir im Gemeinderat über alle Parteigrenzen hinaus sehr gut zusammenarbeiten.»
CSP-Wahlleiter Robert Sturny bestätigt denn auch: «Das CSP/SVP/SP-Bündnis richtet sich nicht gegen jemand anderes. Es ist der Versuch, unsere Gemeinde voranzubringen.» Und der Versuch, zumindest gemeinsam eine präsentable Kandidatenliste zusammenzubringen.
CVP-Präsident und Grossrat Thomas Rauber nimmt das Bündnis der anderen Ortsparteien zur Kenntnis. «Da haben sich Parteien zusammengetan, die sonst nicht viel miteinander gemeinsam haben», reagiert er. «Aber jetzt haben wir eine Auswahl von 15 Kandidierenden für die neun Sitze. Das ist schon mal gut und ganz in unserem Sinn.»