Während die Neuenburgerinnen und Neuenburger die Schnellbahn mit dem Namen Transrun im September 2012 mit 50,29 Prozent Nein-Stimmen hauchdünn abgelehnt hatten, stellten sie sich am Sonntag deutlich hinter das neue «Mobilitätskonzept 2030»: Dieses wurde bei einer Stimmbeteiligung von 49,15 Prozent mit 56'664 Ja zu 10'277 Nein-Stimmen angenommen. Dies entspricht einem Ja-Anteil von 84,17 Prozent.
Rückgrat der neuen Mobilitätsstrategie ist wie bei Transrun eine direktere und schnellere Bahnverbindung zwischen dem Kantonshauptort und der Uhrenstadt La Chaux-de-Fonds auf dem Neuenburger Hochplateau. Mit dem Bau der Schnellbahn könnte die Fahrzeit von heute 30 Minuten auf 14 Minuten verkürzt und der Viertelstundentakt eingeführt werden.
Transrun hätte die gleichen Vorteile mit sich gebracht – allerdings zu einem deutlich höheren Preis für den Kanton und die Gemeinden. Das Projekt war deshalb von der SVP massiv bekämpft worden.
Mit einem «Trick» zu einer neuen Finanzierung
Nun hat die Kantonsregierung eine neue Finanzierungslösung vorgelegt, welche die Neuenburger Steuerzahler weniger belastet. Der «Trick» besteht darin, dass die Neuenburger das 900 Millionen Franken teure Projekt nur vorfinanzieren, der Bund später aber die Gesamtkosten via den neu geschaffenen Infrastrukturfonds übernimmt.
Voraussetzung ist allerdings, dass die eidgenössischen Räte diesem Plan zustimmen. Das Parlament wird sich voraussichtlich 2019 dazu äussern. Lehnt es das Neuenburger Bahnprojekt ab, würde auch die Vorfinanzierung hinfällig.
Ziel ist es, dass die Bauarbeiten 2019 beginnen können und die neue S-Bahn bis 2030 fertig gestellt ist.