Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Neuenburg muss auch künftig Spitzenmedizin in den Spitälern von La Chaux-de-Fonds und Neuenburg anbieten.
- Eine Volksinitiative für zwei unabhängige Spitäler ist angenommen worden.
- Der Gegenvorschlag der Regierung mit einer Neuorganisation der Spitalstandorte unterlag.
Dem Urnengang war ein intensiver Abstimmungskampf zwischen dem Neuenburger Jura und dem unteren Kantonsteil am See voran gegangen. Die Regierung und das Kantonsparlament wollten mit der Neuorganisation der Spitäler die Spitzenmedizin auf das Spital Pourtalès im Hauptort konzentrieren. Das Spital in La Chaux-de-Fonds sollte in ein Rehabilitationszentrum umgewandelt werden. Diese Pläne wurden im Neuenburger Jura heftig kritisiert und eine durchgehend geöffnete Chirurgie gefordert.
Auch die Regierungen der Städte Le Locle und La Chaux-de-Fonds hatten sich für die Volksinitiative eingesetzt. Die Uhrenmetropole La Chaux-de-Fonds kippte am Sonntagnachmittag die Abstimmung. Seit Beginn der Auszählungen war zunächst die Regierungsvorlage in Führung gelegen.
Die Stimmberechtigten hiessen die Volksinitiative mit 32'647 Ja- gegen 28'078 Nein-Stimmen gut. Der Gegenvorschlag der Neuenburger Regierung wurde zwar mit 30'418 gegen 28'800 Stimmen ebenfalls angenommen.
Subsidiärfrage gab den Ausschlag
In der Subsidiärfrage obsiegte die Initiative jedoch mit 30'122 Stimmen (48,22 Prozent), der Gegenvorschlag der Regierung unterlag knapp mit 28'857 Stimmen (46,20 Prozent). Die Stimmbeteiligung betrug 46,62 Prozent.
Die Regierung nahm die Abstimmungsniederlage zur Kenntnis. Nach einer extrem schwierigen Kampagne hätten die Neuenburgerinnen und Neuenburger der Initiative den Vorzug gegeben, hiess es in einer Reaktion. Die Regierung werde die Initiative umsetzen.