Im Gebiet Neuseeland zwischen Rorschach und Rorschacherberg liegen das Trottoir und der Fahrradweg an einer dicht befahrenen Hauptstrasse. Das soll sich nun ändern, fordert Michael Buob von der örtlichen CVP: «Wir wollen den Bürgern eine Naherholung bieten und dafür bietet sich ein Steg an». Der Weg soll über einen 2,5 Meter breiten Betonsteg führen, rund 100 Meter draussen im Bodensee, wenn möglich parallel zum Seeufer.
Landenteignung ist kein Thema
Ein Fussweg direkt am Ufer durch die privaten Gärten der Seeanstösser wäre nur mit Zwangsenteignungen möglich. Und das käme die Gemeinde sehr teuer. Sie sicherte den Grundbesitzern beim Landkauf nämlich zu, dass kein Seeweg gebaut wird. Der Gemeindepräsident von Rorschacherberg, Beat Hirs: «Der Steg ist eine gute Lösung und eine Touristenattraktion.» Doch auch die Lösung im See draussen macht den betroffenen Villenbesitzern keine Freude. Sie haben die IG Neuseeland gegründet. Der Sprecher Sven Bradke: «Es ist ein hässliches Konstrukt, eine Betonpiste, die nicht in den See passt.» Ausserdem lasse man sich als Villenbesitzer am See von Spaziergängern nicht gerne in die eigene Stube schauen.
Für das gegnerische Komitee, bestehend vor allem aus Mitgliedern der FDP und SVP und deren Präsident Markus Lörtscher sind mitunter auch die Finanzen ein Problem: «Der Steg ist zu teuer und macht keinen Sinn. Wir haben schon genügend Seewege».
Vom Befürworter zum Gegner
Michael Buob von der CVP hat sich zwischenzeitlich vom geplanten Steg distanziert: «Der Gemeinderat hat die Vorlage überrissen. Der Steg ist zu teuer und hat Konstruktionsfehler.» Er möchte deshalb, falls die Vorlage abgelehnt wird, mit einem günstigeren Steg nochmals an die Urne gelangen.
5,5 Millionen Franken würde der vom Gemeinderat Rorschacherberg projektierte Steg im See kosten. Die Gemeinde müsste 3,5 Millionen Franken aufbringen. Abgestimmt wird am 14. Juni.