Mit einem Nein in dieser Deutlichkeit hat niemand gerechnet, weder bei den Expo-Befürwortern, noch bei den Gegnern. Die Thurgauer Regierungsrätin Carmen Haag sagt zum Resultat: «Das Volk hat immer Recht». In diesem Fall hat sich das Volk klar ausgedrückt und Nein gesagt zu einer Landesausstellung in der Ostschweiz. Sogar die städtische Bevölkerung der Kantone St. Gallen und Thurgau stellte sich gegen die Idee.
Ich habe nicht den Eindruck, dass zu wenig gemacht wurde.
Über die Deutlichkeit des Resultats sei sie überrascht, sagt Haag gegenüber der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF 1. Sie habe den Eindruck gehabt, dass die Idee einer Expo breit abgestützt gewesen sei. Dieser Eindruck sei falsch gewesen.
Für die Ostschweiz ist das Thema Expo gestorben.
Selbst die Expo-Gegner hätten nicht mit einem solhen Erfolg gerechnet. Eine Expo sei nicht mehr zeitgemäss, sagt Toni Thoma, Mitglied des Nein-Komitees. Die Bevölkerung habe erkannt, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis der geplanten Landesausstellung nicht in Ordnung gewesen sei, ist Thoma überzeugt.
Machbarkeit Expo 2027
Kanton St. Gallen: Sonderkredit zur Finanzierung von Machbarkeitsstudie und Bewerbungsdossier Expo 2027
-
JA
51'708 Stimmen
-
NEIN
78'517 Stimmen
Machbarkeit Expo 2027
Kanton Thurgau: Sonderkredit zur Finanzierung von Machbarkeitsstudie und Bewerbungsdossier Expo 2027
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JA
30'812 Stimmen
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NEIN
35'357 Stimmen
Für eine weiterführende Planung hätten die Kantone St. Gallen und Thurgau den Krediten für eine Machbarkeitsstudie in der Höhe von fünf respektive drei Millionen Franken zustimmen müssen. Diese Machbarkeitsstudie hätte zeigen sollen, ob die Landesausstellung in der Ostschweiz hätte durchgeführt werden können und wie viel die Expo 2027 die Gastgeberkantone gekostet hätte. Dazu kommt es nun aber nicht.
Appenzell Ausserrhoden hatte seinen Anteil von 800'000 Franken an der Machbarkeitsstudie von insgesamt 8,8 Millionen Franken bereits bewilligt.