Über 8,6 Prozent aller Walliserinnen und Walliser warfen gestern bei der Verfassungsabstimmung einen leeren Wahlzettel in die Urne. Das dürfte auch einen Zusammenhang haben mit der missglückten Information des Kantons.
Besonders das Abstimmungsbüchlein trug wenig zur Klärung bei. Die beiden Fragen der zweiteiligen Abstimmung waren äusserst kompliziert formuliert und überladen mit Gesetzesartikeln. Dazu kamen Übersetzungsfehler. Man könne die das Resultat sicher zumindest teilweise als Fingerzeig an die Behörden werten, sagt Staatsrat Maurice Tornay. «Die Kommunikation kann man besser machen.» Allerdings seien Verfassungsrevisionen sehr schwierig erklärbar. Er wirft den Parteien vor, sie hätten im Gegensatz zum Kanton zu stark vereinfacht.
Die vielen leeren Stimmzettel haben die Vorlage schlussendlich entschieden. In einer Verfassungsabstimmung muss mindestens die Hälfte aller gültigen Stimmen für die Änderung sein. Das war nicht der Fall durch die vielen unentschiedenen Wähler. Die Verfassung wurde abgelehnt.