Die Abtreibungsgegner lassen nicht locker: Gut zehn Jahre nach dem deutlichen Ja des Stimmvolks zur sogenannten Fristenregelung machen sie wieder Druck. Und zwar gleich mit zwei Vorlagen.
Initiative Nummer eins: Die Vorlage verlangt, dass eine Abtreibung künftig nicht mehr von der obligatorischen Krankenversicherung bezahlt wird. Das Volksbegehren kommt demnächst ins Parlament. Mitinitiant ist Peter Föhn, SVP-Ständerat aus dem Kanton Schwyz.
Initiative Nummer zwei: Sie fordert kurz und bündig: Menschliches Leben ist zu schützen. Das heisst gemäss Initiant Heinz Hürzeler, dem Präsidenten der Glarner Sektion «Ja zum Leben», dass Abtreibungen nicht mehr erlaubt wären.
«Nicht zweigleisig fahren»
Die Unterschriftensammlung beginnt heute. Peter Föhn von der Initiative zur Abtreibungs-Finanzierung ist darüber wenig begeistert: Man soll nicht zweigleisig fahren, sondern die laufende Initiative vor Volk bringen.
Die laufende Initiative ist diejenige von Föhn. Doch diese geht Heinz Hürzeler nicht weit genug: «Die führt kaum zu einer Reduktion von Schwangerschaftsabbrüchen.»
Derweil ärgert sich Annemarie Rey, die langjährige Kämpferin für einen straflosen Schwangerschaftsabbruch masslos: Die Abtreibungsgegner wollen dieses Thema immer wieder aufkochen. Rey ist jedoch überzeugt, dass die Chancen für ein Abtreibungsverbot heute gleich null sind.
Rey sagt: «Wir hatten 1985 eine Ablehnung fast 70 Prozent, 2002 waren es 82 Prozent. Die nächste Initiative wird noch deutlicher abgelehnt.»
(prus;basn)