- Unternehmen sollen laut dem Bundesrat administrativ entlastet werden.
- Die Landesregierung legt dafür ein Entlastungspaket und die Einführung einer Regulierungsbremse vor.
- Letztere lehnt der Bundesrat ab, erfüllt aber einen Auftrag des Parlaments.
Attraktives Wirtschaften dürfe nicht durch ineffiziente und übermässige Regulierungen behindert werden, sagte Bundesrat Guy Parmelin vor den Medien in Bern: «Das ist aber nicht so einfach in einer Welt, die immer komplexer wird und in welcher der Druck zu immer neuen Regulierungen steigt.»
«Weniger ist mehr»
Der Bundesrat sei aber bestrebt, die administrative Belastung in Grenzen zu halten. «Weniger ist mehr», fasste der Wirtschaftsminister das Vorhaben zusammen.
Mit dem Unternehmensentlastungsgesetz (UEG) will der Bundesrat elektronische Leistungen der Behörden für Unternehmen über die zentrale elektronische Plattform Easygov und einen einzigen Account zugänglich machen.
Umstrittene «Regulierungsbremse»
Mit der vom Parlament mehrheitlich gewünschten Regulierungsbremse sollen für Unternehmen besonders kostspielige Regulierungen im Parlament künftig einem qualifizierten Mehr unterstellt werden. Dies bedingt eine Änderung der Verfassung und damit am Schluss eine Volksabstimmung.
Das von der FDP ins Spiel gebrachte Instrument ist in der Vernehmlassung auf Kritik gestossen. Auch der Bundesrat verzichtet auf einen Antrag auf Zustimmung. Für die Einführung der Regulierungsbremse müsste neben der Verfassung auch das Parlamentsgesetz angepasst werden.
Auch der Bundesrat stehe der Regulierungsbremse kritisch gegenüber, erklärte der Wirtschaftsminister. Es bestehe die Gefahr, dass eine Minderheit Reformen blockieren könnte. Und das Instrument könnte nicht wie erhofft weniger, sondern unter Umständen mehr Bürokratie bringen. Insgesamt erachtet die Landesregierung die staatspolitischen Nebenwirkungen für grösser «als die überschaubaren erwarteten Entlastungswirkungen auf Unternehmen».
Standortattraktivität erhöhen
Die angestrebten Entlastungen liessen sich weitgehend auch mit dem UEG und damit ohne Einschränkung des Parlamentes erreichen, so der Bundesrat. Das UEG, angestossen von einem Vorstoss der SVP, war in der Vernehmlassung denn auch weniger umstritten. Die Mehrheit der Parteien, die Wirtschaft und die Branchenverbände unterstützten die Vorlage.
Die Entlastung für Unternehmen könne die Standortattraktivität erhöhen, befand die Mehrheit. Für die ablehnende Minderheit stellte sich die Frage, ob es ein UEG braucht und ob bei der Vorlage das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt.