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Ein Arzt horcht einen Patienten mit einem Stethoskop ab.
Legende: Mit der Erhöhung der Medizin-Hochschulabschlüsse soll auch die Zahl der ausländischen Ärzte reduziert werden. Keystone / Archiv

Ärztemangel Hochschulrat findet nun ein Rezept

Der Hochschulrat hat entschieden, wie die im Februar vom Bundesrat gesprochenen 100 Millionen Franken zum Ausbau der Medizinausbildung verteilt werden sollen. Mit diesem Programm soll auch die Zahl ausländischer Ärzte verringert werden.

Nun weiss der Hochschulrat, wie die Gelder für die Erhöhung der Humanmedizin-Abschlüsse ausgegeben werden: Rund 25 Millionen gehen an die Uni Bern, der Rest verteilt sich auf acht weitere Standorte. Neu bietet auch die ETH Zürich einen Humanmedizin-Bachelor an.

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Dies wurde im Anschluss an eine Sitzung des Hochschulrats der Schweizerischen Hochschulkonferenz (SHK) in Bern bekannt gegeben. Dieser hatte zuvor das von Bundesrat und Parlament lancierte Impulsprogramm zur Steigerung der Abschlüsse in Humanmedizin über 100 Millionen Franken gutgeheissen.

Der Präsident der SHK, Bundespräsident Johann Schneider-Ammann, zeigte sich mit der gefundenen Lösung zufrieden. Die Sitzung sei «sehr konstruktiv verlaufen», sagte er. Mit der Erhöhung der Anzahl Studienplätze in der Humanmedizin werde ein wichtiger Beitrag an das Schweizer Gesundheitssystem geleistet. Der Ausbau trage dazu bei, die Abhängigkeit von Ärztinnen und Ärzten aus dem Ausland zu reduzieren.

Einen wesentlichen Beitrag sollen die bestehenden fünf medizinischen Fakultäten leisten, die bereits in den letzten Jahren Aufstockungen ihrer Studienplatzkapazitäten vorgenommen haben: 30 Millionen Franken der Sonderfinanzierung werden für die Ausfinanzierung dieser bereits eingeleiteten Anstrengungen eingesetzt.

«Joint Master»

Mit den restlichen 70 Millionen Franken werden die ab 2017 neu zu schaffenden Studienplatzkapazitäten unterstützt. Während die Universität Bern zusätzlich weitere 90 und Basel 55 Studienplätze schaffen, sehen auch die Fakultäten in Genf, Lausanne und Zürich noch einmal Erhöhungen der Anzahl Bachelor- oder Masterplätze vor.

Neu wird die Universität Freiburg ab 2019 zusätzlich zu ihrem Bachelorstudiengang in Humanmedizin einen Masterstudiengang anbieten. Die Universität Zürich wird in Kooperation mit den Universitäten St.Gallen und Luzern ab 2020 zwei neue «Joint Master» einrichten. Die Università della Svizzera italiana wird ab 2020 einen Studiengang auf Stufe Master eröffnen.

Auch an der ETH Zürich

Künftig beteiligen sich auch die beiden ETH an der Humanmedizinausbildung. Während die Universitäten Lausanne und Genf die Zusammenarbeit mit der EPF Lausanne in Form der bereits bestehenden einjährigen Passerelle intensivieren, bietet die ETH Zürich neu ab 2017 einen Bachelorstudiengang in Humanmedizin an, welcher auf ein Masterstudium in Humanmedizin an einer anderen Universität vorbereitet.

Auf die Frage einer Journalistin, ob der Miteinbezug der technologieorientierten ETH das richtige Rezept sei, um dem Mangel an Allgemein- und Hausärzten entgegenzuwirken, sagte SHK-Vizepräsidentin und SP-Staatsrätin Anne-Catherine Lyon (VD): «Es geht nicht nur um eine Aufstockung der Ausbildungsplätze». Wichtig sei auch eine Entwicklung der medizinischen Ausbildung in Richtung der Interprofessionalität. In der Ausschreibung seien Anstrengungen zur Stärkung eben dieser Interprofessionalität und der Hausarztmedizin besonders begrüsst worden, hielten die Vertreter der SHK fest.

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