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Agrarhochschule Zollikofen BE Start-up-Förderung: So landet der Lupinenhummus im Marktregal

Oft scheitern Ideen für pflanzliche Lebensmittel, weil Wissen und Technik fehlen. Ein neues Netzwerk gibt Unterstützung.

Bis aus einer Idee ein erfolgreiches Marktprodukt wird, braucht es viel Wissen, die richtige Infrastruktur und nicht zuletzt: Käuferinnen und Käufer. Weil dieser Weg so lang ist, bleibt es oft bei der Idee.

Genau hier kommt das neu gegründete Netzwerk Agrofoodpark der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) bei Bern ins Spiel. Es soll Start-ups, kleine Unternehmen, aber auch Einzelpersonen unterstützen, pflanzliche Lebensmittel auf den Markt zu bringen.

Studierende in weissen Kitteln machen in einem Labor Notizen.
Legende: Studierende der HAFL können ihr Wissen in die Praxis umsetzen, indem sie an Start-up-Ideen mitarbeiten. ZVG/HAFL

Angenommen, ein Start-up möchte aus Lupinen Hummus herstellen, dann kann es vom Wissen und der Infrastruktur der HAFL profitieren. Projektleiterin Ursula Kretzschmar: «Wir können etwa sagen, wie man am besten an Lupinen kommt. Oder welche Technologie sich für deren Verarbeitung eignen würde.»

Durch die Start-up-Ideen haben wir gute Praxisbeispiele für unsere Studierenden.
Autor: Ursula Kretzschmar Projektleiterin Agrofoodpark

Gleichzeitig profitiere auch die Hochschule, sagt Kretzschmar: «Durch die Start-up-Ideen haben wir gute Praxisbeispiele für unsere Studierenden. Und: Wir können unsere Infrastruktur besser auslasten.» Ausserdem könne die HAFL über grössere Forschungsprojekte auch Geld verdienen, etwa von Innosuisse, der Innovationsförderung des Bundes.

Gute Geschichten sind markttauglich

Ist das Produkt – etwa der Hummus aus Lupinen – entwickelt, kommen private Partner ins Spiel, etwa Sproudz, eine Plattform für pflanzliche Lebensmittel. «Dort können Start-ups im Kleinen produzieren und so den Markt aufbauen», sagt Ursula Kretzschmar.

Studierene in weissen Kitteln arbeiten mit Flüssigkeiten.
Legende: Ein Produkt für den Markt zu entwickeln, gelingt nur, wenn verschiedene Akteure ihr Wissen einbringen. ZVG/HAFL

Falls sich zeigt, dass für das Produkt ein Markt besteht, kommt die Haco Gruppe zum Zug. Die Berner Firma produziert unter anderem Gewürze, Suppen oder Fertiggerichte. Sie könnte das neue Lebensmittel dann im grossen Stil herstellen.

Wenn ein Produkt innovativ ist, gut schmeckt und auch noch eine Geschichte erzählt, dann hat es immer einen Markt.
Autor: Ursula Kretzschmar Projektleiterin Agrofoodpark

Das Potenzial für innovative Ideen sei gross, meint Ursula Kretzschmar: «Wenn ein Produkt innovativ ist, gut schmeckt und auch noch eine Geschichte erzählt, dann hat es immer einen Markt.» Allerdings: «Für eine gesamtschweizerische Platzierung muss die Innovation wirklich gut sein.»

Darum hofft Projektleiterin Kretzschmar von der HAFL auf viele innovative Ideen, die dann dank dem Netzwerk Agrofoodpark auch schweizweit verkauft werden.

Regionaljournal Bern, Freiburg, Wallis, 2.5.2025, 17:30 Uhr ; 

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