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Arztvisite im Spital
Legende: Keystone

Altersmedizin mit Lücken «Es gibt viel zu wenig Geriatrie-Fachärzte»

Das Universitätsspital Basel hat als erstes Schweizer Spital einen Notfall-Raum eigens für Senioren eingerichtet. Weshalb das Sinn macht.

SRF: Inwiefern hat das Projekt am Unispital Basel Modellcharakter für andere Institutionen?

Gabriela Bieri-Brüning: Wichtig ist, dass bei hochbetagten Patienten, also Menschen über 80, frühzeitig eine geriatrische Fachperson beigezogen wird. Dies schon im Notfall und in allen Bereichen (Chirurgie, Innere Medizin...). Nur so kann sichergestellt werden, dass auf die spezifischen Bedürfnisse optimal eingegangen werden kann. Insofern ist das Projekt in Basel ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Deshalb ist es entscheidend, den Studenten bereits während des Medizinstudiums die Attraktivität der Geriatrie näher zu bringen
Autor: Gabriela Bieri-Brüning Chefärztin für Geriatrie

Zur Person

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Frau auf Podium

Gabriela Bieri-Brüning ist im Vorstand der Schweizerischen Fachgesellschaft

für Geriatrie, Chefärztin des Geriatrischen Dienstes Zürich und ärztliche Direktorin der Pflegezentren Zürich.

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Der Fachbereich Geriatrie ist zu wenig attraktiv. Junge Ärztinnen und Ärzte zieht es eher in die High-Tech-Medizin. Pro Jahr kommen in der Schweiz rund 20 Schwerpunktträger für Geriatrie aus der Fachweiterbildung, das sind deutlich zu wenig. Deshalb ist es entscheidend, den Studenten bereits während des Medizinstudiums die Attraktivität der Geriatrie näher zu bringen. Solche Kurse werden in Zürich zum Beispiel im Rahmen der Wahlpflichtmodule durchgeführt und die Resonanz ist erfreulich.

Wie beurteilen Sie die Entwicklung in den nächsten Jahren?

Ich gehe davon aus, oder hoffe es zumindest, dass der Bereich Geriatrie einen Aufschwung erleben wird. Altersmedizin ist keine High-Tech-Medizin, sie hat eine grosse menschliche Komponente. Geriatrie ist eine ganzheitliche, klinische ausgerichtete Medizin: Gespräche sind wichtig, das Verständnis für die speziellen Bedürfnisse alter Menschen. Diese Aspekte werden vor allem bei jungen Medizinern wieder an Bedeutung gewinnen.

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