- Die ehemalige Basta-Grossrätin Heidi Mück sagt Nein zur AHV-Reform.
- SP-Nationalrätin Silvia Schenker sagt Ja.
- Beide, Heidi Mück wie auch Silvia Schenker, bezeichnen sich als Feministinnen und reklamieren für sich das Wohl der Frauen im Auge zu haben.
Eine starke AHV, das wollen sowohl Mück wie auch Schenker. Und dies vor allem deshalb, weil es sich bei der AHV um die «sozialste Säule der Altersvorsorge» handle, wie beide betonen. Da Frauen öfters Teilzeit arbeiten als Männer und deshalb weniger Geld in die Pensionskasse einzahlen, sei eine starke AHV vor allem für Frauen wichtig.
Doch nach dieser Übereinstimmung trennen sich die politischen Einschätzungen der beiden linken Feministinnen aus Basel. Schenker sagt: «Wir müssen der AHV-Reform im September zustimmen, aus linker Sicht und für die Frauen.» Mück entgegnet: «Die Frauen bezahlen den Löwenanteil und bekommen zu wenig. Wir müssen die AHV-Reform deshalb ablehnen und keinen Kompromiss eingehen.»
Von einem «Löwenanteil» redet Mück vor allem darum, weil die Frauen ein Jahr länger arbeiten müssen, obwohl es noch immer keine Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen gebe. Schenker hingegen betont, die Reform biete eine «historische Chance» zur Stärkung der AHV und ermögliche den Frauen noch weitere Vorteile, zum Beispiel dass es für Frauen mit tiefen Löhnen einfacher werde, in der zweiten Säule eine Rente anzusparen. Sie könne deshalb damit leben, dass das Rentenalter für Frauen erhöht werde.
Typische Basler Auseinandersetzung
Die Ziele der beiden Basler Feministinnen gleichen sich, sagen beide. Der Weg ist aber verschieden. «Man könnte sagen, es ist die Auseinandersetzung zwischen Wünschenswertem und Machbarem», sagt Schenker, die im nationalen Parlament an der Vorlage mitgearbeitet hat. Und auch Mück glaubt, dass Parlamentarierinnen wie Schenker Vieles aus der Vorlage herausgeholt haben. «Aber ich bin trotzdem überzeugt, dass wir eine bessere Lösung finden, wenn die Frauen künftig zusammenstehen.»
In dieser Einschätzung trennen sich Mück und Schenker - so wie sich in Basel Basta und SP oft uneins sind.