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Ansteckungen mit Legionellen Krankmachende Keime stecken im Wasserdampf

In der Schweiz ist die Anzahl Fälle von Legionärskrankheit angestiegen. Das Bakterium fühlt sich im warmen Nass wohl.

Was ist die Legionärskrankheit? Legionellen sind Bakterien, die über Wasserdampf eingeatmet werden, z.B. beim Duschen oder in Schwimmbädern. Sie können schwere Lungenentzündungen auslösen.

Wie ernst ist die Situation? «Man kann nicht sagen, dass sich die Situation verschlechtert hat, sondern sie ist zunehmend schlecht», sagt Daniel Koch, Leiter der Abteilung für übertragbare Krankheiten beim BAG. Die Situation sei akut.

Wie stark haben die Fälle in der Schweiz zugenommen? «Erneut ein massiver Anstieg der Fälle der Legionärskrankeit» meldet das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Insgesamt sind letztes Jahr 567 Menschen daran erkrankt, im Vorjahr waren es 490.

Warum erkranken immer mehr Leute? Die Gründe für den Anstieg seien schwer eruierbar, so Koch. Hypothesen dazu gebe es viele. Die Keime gedeihen vor allem in stehendem Wasser, bei Temperaturen zwischen 25 und 50 Grad. Bei 60 Grad sterben sie ab. «Überall dort, wo in grösseren Mengen Wasserdampf entsteht, ist eine potentielle Gefahrenquelle für Legionellen.»

Wo stecken sich die Leute an? In den meisten Fällen kann man die Quelle nicht herausfinden. «In der Schweiz kann man sich auch im Haushalt anstecken. Es können ebenso Klima- oder Befeuchtungsanlagen sein, die Wasser verdampfen.»

Wer steckt sich an? Risikopatienten sind Personen, die eine verminderte Immunabwehr haben. «Solchen Leuten ist anzuraten, dass sie – wenn sie in eine Ferienwohnung gehen – die Leitungen erst einmal heiss durchspülen.» Das seien die einfachen Massnahmen, die helfen könnten.

Sind Schwimmbadbetreiber informiert? Für die Schwimmbäder und andere öffentliche Anlagen mit Wasser wurden die Empfehlungen dieses Jahr überarbeitet. «Den Betreibern muss klar sein, dass Legionellen eine Gefahr sind und dass die Fälle zunehmen», so Koch.

Was macht das BAG dagegen? Das Bundesamt für Gesundheit koordiniert die Massnahmen zusammen mit allen möglichen Akteuren. Es hat auch eine Legionellen-Task-Force gebildet. Zudem hat es verschiedene Forschungsaufträge vergeben, um herauszufinden, wo genau sich die Leute anstecken.

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